Graffiti gelten als ein zentrales Ausdrucksmittel Urbanen Lebensgefühls und finden daher speziell unter Jugendlichen häufig Anerkennung. Dennoch ist das Thema Graffiti in der Öffentlichkeit sehr kontrovers. Das Graffiti, im modernen Stadtbild häufig zu sehen als „Wandschmiererei“, viel mehr sein kann als das Verunstalten von Wänden wird den Teilnehmern in dem Projekt beispielhaft demonstriert. Das Interesse der Jugendlichen an Graffiti wird über verschiedene Medien, wie beispielsweise Hip Hop und natürlich über die Graffiti in der Stadt geweckt. Dabei ist Graffiti eine besonders für Jugendliche wichtige ästhetische Alltagspraxis, die auch in einem subkulturellen Stil mit Hip Hop, Kleidung und Tanz seinen Ausdruck findet. Das Sprayen bietet Jugendlichen die Möglichkeit, eigenes expressives Verhalten zu entwickeln und ist zudem ein Medium für eine eigene kulturelle Identitätsfindung. Das Graffiti-Projekt richtet sich sowohl an Interessierte und Neulinge, die etwas mehr über den Umgang mit der Sprühdose erfahren und ausprobieren wollen und hier die Möglichkeit nutzen möchten „legal künstlerisch“ tätig zu sein.
Unter professioneller Anleitung wird den Teilnehmern sowohl Hintergrundinformationen zur Straßenkunst, als auch eine praktische Einführung in den Umgang mit der Spraydose geboten. Die Teilnehmer werden zu Beginn in Skizzentechnik und Ideenfindung gefördert und angeleitet und werden anschließend unter gezielter Anleitung Plattenmaterial/Leinwände oder Wände mit Spraydose gestalten. Die Schüler sollen die Möglichkeiten erkunden, die sich ihnen durch künstlerische Darstellungen, in diesem Fall Graffiti, bieten. Wichtig ist es herauszufinden, ob und inwieweit diese Form zur Stress- und Aggressionsbewältigung beitragen kann. Die Schüler sollen mit eigenen Ideen Skizzen von Schriftzügen, Schreibweisen, figürlicher oder abstrakter Art herstellen. Es soll auch die Entstehung und Hintergrund des Graffiti, die Verbindung zur Musik und die Lebenseinstellung der Rap und Hip-Hop-Gesellschaft kritisch beleuchtet werden. Weiterhin sollen die Techniken und Möglichkeiten der Sprühdosen anhand von kleineren Darstellungen und Schriftzügen ausgetestet werden. Dabei kann jeder Schüler seine persönlichen Grenzen und Möglichkeiten herausfinden. „Schule gegen Rassismus“ lautet das Motto der Hauptschule am Bagno. Gemäß diesem Motto wollen wir auch zu dem Thema informieren und aufklären, beispielsweise Hintergründe dazu vermitteln, wie Rassismus überhaupt entsteht. Dann gilt es kreative Gegenstrategien zu finden und diese in einer z.B. Schulwand mit dem Medium Graffiti zu thematisieren, um ein Signal nach außen zu setzen: „Die Schule ist bunt, RASSIMSUS und AUSGRENZUNG? – Da machen wir nicht mit! Graffiti ist seit jeher eine Kultur, in der Hautfarbe, Herkunft und Geschlecht keine Rolle spielen. Die Arbeiten werden präsentiert anhand einer Foto oder Filmdokumentation.