Zwischen Fachwerkromantik und Industriekultur

Hattingen hat... romantische Fachwerkhäuser, faszinierende Industriedenkmäler, mittelalterliche Burgen, reizvolle Landschaftsschönheiten .... Gerade weil diese Stadt so vielfältig ist, Tradition und Moderne miteinander verbindet, gibt es für die Schüler eine Unmenge zu entdecken. In diesem Projekt soll es darum gehen, die eigene Stadt aus einem anderen, aus einem künstlerischen Blickwinkel zu entdecken.
Das Projekt startet mit Exkursionen. Vor Ort, an der Henrichshütte, an der Isenbug oder vor Schloss Kemnade, an der Ruhr, in der Altstadt... werden Zeichnungen angefertigt. Die Schüler platzieren sich vor bzw. in den Gebäuden oder finden ihren Platz in der Landschaft, nehmen die Umgebung aus ihrem Blickwinkel auf und sollen diesen zeichnerisch aufs Papier bringen. Dabei werden sie von dem Projektleiter und der Klassenlehrerin unterstützt und begleitet.
Diese Zeichnungen bilden die Grundlage für die spätere künstlerische Nachbearbeitung im Klassenraum. Zunächst werden die Zeichnungen vollflächig auf Spanplatten aufgeklebt. Dann kommen Künstlermaterialien zum Zuge, die einen hohen Bezug zum Thema haben: Holz, Kohle, Eisenpulver, Erden, Steine ... Um ein Beispiele zu nennen: Teile einer Zeichnung der Henrichshütte werden mit Acrylspachtelmasse ausgespachtelt, dann mit Eisenpulver bestreut und schließlich mit einem Spezialpräparat zum Rosten gebracht. Oder: die Balken eines Fachwerkhauses werden mit Holzstücken nachgebildet, die erst
zurechtgesägt werden und dann auf die Zeichnung geklebt werden müssen. Diese werden anschließend mit einer selbst hergestellten Farbe aus Kohlepulver, Hühnerei, Leinöl und Wasser (Eitempera) bemalt. Oder: das Kopfsteinpflaster der Altstadt wird mit kleinen Flusskieseln nachgebildet, die ebenfalls in Acrylspachtelmasse eingebettet werden ....
So werden im Zuge der künstlerischen Aktivität auch Prozesse deutlich, die mit Entstehung und Verfall der kulturhistorischen Gebäude zu tun haben. Darüber hinaus werden während und nach der künstlerischen Arbeit, die sicher auftretenden Fragen der Schüler zur Stadtgeschichte aufgegriffen, beantwortet und mit weiterem Wissen ergänzt.
Das Projekt findet seinen Abschluss mit einer Präsentation der Schülerarbeiten. Diese Ausstellung soll nicht nur den Beteiligten des Schullebens, sondern einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.