Roter Faden des Projekts ist das preisgekrönte Buch „Wolkenauge“ von dem spanischen Autor Ricardo Gomez. Die Geschichte eines blinden Indianerjungen. Durch die kluge und einfühlsame Begleitung seiner Mutter schafft er es, für seinen Stamm nicht zur Belastung zu werden. Ja, durch seine besondere Achtsamkeit und der Gabe seines außergewöhnlichen Gehörs, gelingt es ihm sogar seinem Stamm, mehrfach aus bedrohlichen Situationen zu helfen.
Die Schüler setzen sich mit dem Thema Blind sein durch vielfältige Erfahrungen auseinander. Sie werden dafür sensibilisiert, was es heißt, mit einem Handicap zu leben, aber auch welche anderen Möglichkeiten darin verborgen sind.
Wir nähen Tierschlafmasken. Erleben damit Sinneserfahrungen zum Thema Blind sein: Spiele wie führen und folgen. Malen nichttastbares auf den Rücken (z.B in Form einer Wolke, eines Baumes…) und erraten es. Lernen Stimmen und Geräusche zu erkennen. Versuchen Dinge so zu beschreiben, dass dich der Andere ein Bild davon machen kann, ohne es selbst zu sehen. Nach Beschreibungen werden Bilder gemalt. Wir malen mit Sand, Schnüren, kleben Collagen, drucken Bilder und erstasten sie danach mit verdeckten Augen und versuchen sie zu beschreiben.
Gemeinschaft, im Einklang mit der Natur leben, sich achtsam aus der Natur zu versorgen, die Herstellung von Ware und diese mit anderen Stämmen zu tauschen- das zeichnete das Leben der Indianer aus. Diese Lebensweisheiten der Indianer soll künstlerisch umgesetzt werden.
Indianer verstanden es Spuren zu erkennen – sie konnten Tier aufspüren, die Wolken lesen und sich so in der Natur bewegen, dass sie selber kaum Spuren hinterlassen haben.
Aus Naturmaterialien stellen wir Druckwerkzeuge und Pinsel her, mit denen wir unsere eigenen künstlerischen Spuren hinterlassen. Wir suchen Spuren in unserer Umwelt und kreieren daraus eigene Kunstobjekte. Wir drucken Spuren in Ton.
Wir lernen die Zeichen/Symbolsprache der Indianer. Sie werden auf Baumscheiben und Steine gemalt und zu unserer Sprache. Wir produzieren unsere Tauschwaren: Schüsseln aus Blättern, Schnüren, Papiermaschee, Naturmaterialien. Teppiche werden aus alten, in Streifen gerissenen Kleidungsstücken in Hullahoppreifen oder mit Naturmaterialien und Naturwebrahmen gewebt.
Wir bauen ein Tipi und stellen unsere Instrumente her mit denen wir das Projekt musikalisch begleiten.