Ich bin das Eigentum von meinem Eigentum, bin allem hörig, was mir gehört. Ich bin besessen von dem, was ich besitze und werde gefressen von dem, was mich ernährt. Ich bin der Diener von dem, was ich verdiene, ich bin der Sklave von dem, was ich versklavt. Knorkator, Berliner Rockband 2011

Über Konsum und seine Auswirkungen nachzudenken und vielleicht neue Gedanken künstlerisch zu verarbeiten, an einem Ort, der außerhalb des Alltags der Schule für Wirtschaft und Verwaltung liegt, ist das Anliegen des hier vorliegenden Projekts für Schülerinnen und Schüler des Karl-Schiller-Berufskollegs.

Konsum ist, laut Definition, der Verzehr oder Verbrauch von Gütern. Er geht oft über den notwendigen Bedarf hinaus. Die Suche nach Freiheit und Glück kann den Menschen zu grenzenlosem Konsum führen. Gegenstände sollen Identität stiften. Design und Marketing wecken dabei den Wunsch nach immer Neuem. Der Konsument kauft, oft auf Kredit, Dinge, die er nicht unbedingt braucht. Warnende Stimmen weisen mit Blick auf die begrenzten Ressourcen unseres Planeten darauf hin, dass Wirtschaftswachstum endlich sein kann. Doch der Markt fordert Wachstum. Und er ist an wenig langlebigen Produkten interessiert. Konsum greift in die Psyche des Menschen ein, wenn er sich völlig im Konsumieren verliert.
Die fortschreitende Digitalisierung hat das Konsumverhalten verändert. Wir kaufen weiterhin, aber im Internet. Wir schauen kostenpflichtige Video-on-Demand-Portale, bedienen uns kostenpflichtiger Musikstreamingdienste, geben das Smartphone nicht mehr aus der Hand.

Wie können wir die Digitalisierung sinnvoll nutzen und uns gegen Manipulation schützen? Inwiefern beeinflusst unser Konsumverhalten unsere Kommunikation? Sollten wir uns den modernen Nomaden anschließen, die ihr ganzes Hab und Gut in einem Koffer unterbringen? Ist die vegetarische oder gar vegane Ernährung sinnvoll, ist der Wunsch nach einer der Natur abgeschauten Welt ohne Abfall die Lösung? Oder werden wir dann zu Steinzeitmenschen? Könnte eine Wachstumsrücknahme und die damit verbundene Reduzierung von Konsum, Umweltschäden und Abfall zu mehr Zeit für Freundschaft und Wissen führen?
Das hier angeboten Projekt möchte Schülerinnen und Schülern eine Möglichkeit bieten, sich mit der künstlerischen Sicht der Komplexität des Themas Konsum zu nähern. Eine Sicht, die, wie Bilder von Warhol oder Rosenquist zeigen, die Mechanismen von Konsum und Manipulation, entlarven möchte.
Übrigens kommen bei der Herstellung von Geldnoten diverse Drucktechniken zum Zuge. Konsequenterweise wird das Thema „Was kostet die Welt" in einem Tiefdruckverfahren u.a. auf Getränkekarton, ein Abfallprodukt, umgesetzt auf den alten Pressen der Kölner Graphikwerkstatt, deren Lebenszeit den Vorstellungen von geplanter Obsoleszenz gar nicht entspricht.