Der Workshop gliedert sich in Ideenfindung, Übungen zur Kamera/ Tontechnik und zur Bildgestaltung. Verfassung eines Drehbuchs und Storyboards, die Dreharbeiten und die Montage. Wir nutzen den Prozess der Ideenfindung zum interkulturellen Kennenlernen: Wir lassen die TeilnehmerInnen sich gegenseitig interviewen. So werden sie mit der Aufnahmetechnik aber auch mit dem gefilmt werden vertraut und erfahren in einem geschützten Raum über die eigenen Grenzen hinaus zu gehen.
Im Einzelnen werden wir die Ideen zum Film mit den Jugendlichen entwickeln. Unser Konzept bildet nur den Rahmen und lässt genügend Freiraum, damit sich der Erzählstoff aus der Gruppe heraus entwickeln kann. Neben deutschen Jugendlichen sind auch Kinder mit Migrationshintergund und den Klassen. Was alle verbindet, ist ihr Lebensraum Deutschland, die Sprache und die Gesamtschule. Aber in den Familien klaffen die Welten auseinander: Kulturelle Anforderungen kommen zu Tage und die generationelle Kluft schein sie auseinander zu bringen.
Wir möchten junge Menschen ansprechen und sie zu einem offenen Diskurs über Heimat, Integration und Kultur bewegen. Sie sollen mit neuem Blick auf die Historie ihrer Familien schauen und an Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein wachsen. Einmal die eigenen Wurzeln als Bereicherung und mit Stolz erleben, nicht als Einschränkung und Belastung. Der Kurzfilm soll einen Austausch der Kulturen fördern und den Integrationsprozess in seiner Tiefe und Widersprüchlichkeit weiterhin durchleuchten.
Ausgehende aus dem wirklichen Leben und mit szenischen Passagen, fördert dieser Film den Diskurs über die Welten von Hin- und Hergerissenen, Angekommenen und Immer noch-Heimat-Suchenden in der Grenzstadt Aachen. Wie funktionier das Zusammenleben, wenn man seine Wurzeln nicht verleugnen will, wenn man sich noch ein Stück Heimat in der Fremde bewahren will? Einblicke in die Nischen der Gesellschaft. Und ein Blick auf die Eingeborenen. Wie bewahren sie ihr Heimatgefühl, ohne die Zugereisten auszugrenzen? Wobei es hier vor allem um innere Grenzen geht, die sich durch unsere Köpfe ziehen.
Nach der Ideenentwicklung und dem Drehen des Films sollen die Jugendlichen auch in die Postproduktion eingebunden werden. Zentral ist die Montage des Films. Sie lernen Dramaturgie, Rhythmus und Erzählfluss zu gestalten.