Sehen, Fühlen, Wahrnehmen, das Material, der Ort und die Form sind untrennbar
verbunden in dem gemeinsam gestalteten künstlerischen Prozess, der Ausdauer,
Flexibilität und Spontanität fordert und fördern soll.
In unserer eingeengten Bilderflut der Medien wird auch die Wahrnehmung der Sinne
immer reduzierter. Kindern sind sich selbst den steigernden Reizen von vorgelebten
Medienbildern ausgesetzt und sie können nur im beschränkten Maße die Vielschichtigkeit
der Erfahrung durch spielerisches und authentisches Erleben erfahren.
Der schöpferische Prozess, der in dem gestalterischen Tun der Kinder in der
Auseinandersetzung mit Natur und Kunst liegt, soll Gegenwärtiges vielschichtiger
wahrnehmen und über das Vorhandene hinausgehen, durch einen angeregten kreativen
Gestaltungsimpuls.

In diesem Projekt werden die Kinder von Orten und Grundstoffen der Natur
inspiriert, um unmittelbar vor Ort mit den vorhandenen Materialien spielerisch
zu experimentieren und so Gestaltungsformen zu entdecken. Gerade das Einbeziehen
des Ortes, offenbart die Vielschichtigkeit von Wahrnehmung und bietet eine intensive
Auseinandersetzung in Gesprächen mit den Kindern und bringt sie zu einem bewussten
Bezug zu diesem Ort, zu ihrer Umwelt.

Das Projekt kann die Kinder durch die Jahreszeiten begleiten, und so die Begriffe „Zeit"
und „Veränderung" ihnen nahe bringen und ihnen als etwas Natürliches erkennen lassen.
So wird auch die Frage nach dem „Behaltens" eine Rolle spielen, denn aus Erfahrungen
mit Kindern aus vergangenen Projekten, kommt mit Sicherheit - die berechtigte Angst,
dass, wenn etwas gestaltet wird und am Ort verbleibt, es doch von Wind, Regen, Tieren
und auch anderen Kindern zerstört werden kann. Dies ist ein wichtiger Aspekt in diesem
Prozess, die Kinder in einer Welt der überproportionalen Orientierung an materiellen
Werten, mit anderen Wertstrukturen zu konfrontieren, die nicht in der Habensorientierung
greifen.

Den Kindern soll nahe gebracht werden, dass der Prozess des Entstehens, das Erleben,
das Gemeinsame, das Bestaunen das Wichtigste ist, dass das Mitnehmen eines Bildes im
Kopf erfolgen kann.

Alle Projekttage werden auch durch die Kinder selbst fotografisch dokumentiert und stellen
so eine Überbrückungshilfe für die Kinder dar.
An regennassen Projekttagen, wird das Schulatelier, als Ort für Materialuntersuchungen
und deren experimentelle, kreative Verarbeitung genutzt und es können zum Beispiel
Malerei mit selbst gefertigten Farben aus Sand, Erden, Asche oder Skulpturen aus
gefundenen Gehölz entstehen.
Die Fotodokumentation der Projekttage und der entstandenen Werke sollen in Form einer
Ausstellung in der Schule gemeinsam vorbereitet werden.