Ziel und Workshopinhalt
„Das Leben eines Menschen ist das Leben seines Körpers", sagt der französische
Philosoph Jacques Derrida. Der Körper ist Ort seiner Freuden, Leiden und Identität,
Signum für Leben und Tod. Die Wiederentdeckung des Körpers in der Gesellschaft hat
auch in der Bildenden Kunst ihren Niederschlag gefunden. Im Vordergrund stehen sowohl
hedonistische Aspekte - der Körper als Ort sinnlicher Erfahrung, als auch
gesellschaftskritische Aspekte, wie die Vernachlässigung des Körpers in einer vorwiegend
technologisch strukturierten Welt.
In unterschiedlichen Unterrichtsblöcken wird das Thema Körper, in Zusammenhang
mit ästhetischen Wahrnehmungs- und Erfahrungsprozessen die als Selbsterfahrung
wesentlich für die individuelle Reifung sind, als Fremderfahrung kommunikativ und
interaktiv erarbeitet und intensiviert werden.
Das Thema des menschlichen Körpers in der zeitgenössischen Kunst wird von den
Schülerinnen befasst. Worin liegt der Unterschied zur Körperdarstellung in der Kunst
früherer Epochen? Ausgehend von der Bildbetrachtung mesopotamischer Kunst und
ägyptischer Kunst über die Klassik, das Barock und die Romantik bis hin zum Bild des
menschlichen Körpers im 20. Jahrhundert gehen die Schülerinnen selbst dazu über, eine
eigene bildnerische Ausdrucksweise für Ihre Sicht auf den menschlichen Körper zu
entwickeln. Schwerpunkte in der Betrachtung und Auseinandersetzung liegen im
Ausdruck der Körpersprache, Gestik und Mimik und deren Darstellung in der Kunst. Bezüge
zwischen Körper und Raum, Körper und Zeit, Körper und Material werden diskutiert. Die
unterschiedlichen Sichtweisen des Phänomens Körper ermöglichen vielfältige ästhetische
Herangehensweisen, die von den Schülerinnen mittels verschiedener Techniken und
Materialen praktiziert werden.
Am Ende des Schuljahres werden die Schülerinnen ihre Arbeiten in einer großen
Ausstellung präsentieren.