Im Projekt "Kann ich mich finden?" wird am Ende des gesamten Prozesses eine Skulptur stehen die zu Beginn keine klare Form und Ausprägung hat. Besonders die Arbeit am Stein dauert naturgemäß lange und ist ein schwieriger wie anstrengender Prozess. Die Freimaurer sagen das die Arbeit am Stein eigentlich mehr eine Arbeit an sich selbst ist. Der Stein spiegelt mich unmittelbar, mit meinen Wünschen, mit meiner Geduld oder auch Ungeduld, mit meiner Stärke, mit meiner Empfindsamkeit, mit allem was ich als Persönlichkeit mitbringe.
Höre ich im Arbeitsprozess nicht auf mich und den Stein, so entsteht entweder ein nichtssagendes Objekt oder das Projekt scheitert, weil ich vor Erreichen des Ziels aufgebe oder der Stein zerbricht.
Im Idealfall entsteht mit der Zeit ein Kommunikationsprozess zwischen dem Stein und mir und es kommt zu einem gegenseitigen Geben und Nehmen.
Mit Hammer, Meißel, Schleif- und Bohrwerkzeugen werden sich die am Projekt Beteiligten Schritt für Schritt der endgültigen Form des Objektes nähern.
Sie werden neue Werkzeuge, neue Arbeitstechniken, neue Materialien und damit auch sich selbst neu kennenlernen.
Die persönlichen Erlebnisse werden in der Gruppe ausgetauscht. Es wird sich gegenseitig geholfen werden, Tipps und Ratschläge werden gegeben. Und wenn auch Jede und Jeder sich mit seinem eigenen Objekt befasst, so entsteht aus der Schwierigkeit des Tuns heraus doch eine Schicksalsgemeinschaft, in der sich jeder wiederfindet und seinen Platz hat.