Architektur umgibt uns (groß und klein!) in vielfältiger Gestalt. Jeden Tag bewegen wir uns in privaten und öffentlichen Gebäuden, in Innen- und Außenräumen. Meist unbemerkt beeinflussen Licht, Farbe, Material und Proportion unser Empfinden/ unsere Stimmungen.
So kann uns Architektur - gestalteter Raum- glücklich oder traurig machen, überraschen oder ängstigen, heilen oder krankmachen.

Das Projekt zielt darauf, die individuelle Raumwahrnehmung der Kinder zu stärken. Sie werden ermutigt eigene raumplanerische Ideen zu entwickeln und sich dadurch zu entfalten. Bei den Kindern stehen die Freude am eigenen kreativen Schaffen und das spielbetonte Bauen im Vordergrund, wenn sie Bauen als aktiven Prozess der Umweltgestaltung kennenlernen. Sie begreifen, dass Gebäude Lebensraum schaffen, der uns im Idealfall Heimat geben kann. So wird die Wahrnehmung gefördert, dass die gebaute Umwelt durchaus Einfluss auf unser Zusammenleben hat.
So wie sich Worte und Sätze aus einzelnen Buchstaben zusammensetzen, besteht auch die gebaute Welt aus verschiedenen einfachen Bauformen. Um der Vision einer „Utopia" einer fantastischen (T)Raumstadt, Gestalt geben zu können, benötigen die Kinder daher ein Grundwissen über die Sprache der Architektur.
In einer Zeitreise richten sie den Blick zunächst auf die Geschichte der Baukunst.
Die Reise beginnt, als dunkle Höhlen und einfache Zelte den Menschen Schutz vor Natur und Feinden boten. Durch Bauen von einfachen Hütten mit Kartons und Decken wird der Schutzaspekt für die Kinder fühlbar und nachvollziehbar. Mit der Zeit steigerte sich der Grad an Komplexität bis hin zu Monumentalbauten aus Stein (ägyptische Pyramiden, griechische Tempel, mittelalterliche Burgen). Durch das Glas wurde die Magie des Lichtes für den Innenraum bestimmend. Hoch hinauf streben Türme und Wolkenkratzer. In Anlehnung an die Natur entstanden „Nester" wie das Nationalstadion in Peking und „Muscheln" wie das Opernhaus in Sydney. In den einzelnen Entdeckungsphasen wird die Wahrnehmung geschärft, in anschließenden Gestaltungsphasen wird die Kreativität, das eigene schöpferische Tun, in Zeichnung, Collage oder Modellbau gefördert.
Mit diesem neuen „Alphabet" heißt es schließlich: Zurück in die Zukunft! Stellt euch ein Haus vor, das euch glücklich macht! - Stellt euch eine Stadt vor als einen Ort, an dem sich Menschen begegnen! Unterschiede von Außen- und Innenraum werden entdeckt, erforscht und in Beziehung gesetzt. Durch das neu geschaffene Raumbewusstsein lernen die Kinder zu verstehen, dass ein Haus zu bauen keine isolierte, für sich stehende Tat ist, sondern vielmehr ein Gemeinschaftswerk, denn mit jedem gebauten Haus wird ein Ort/ Lebensraum gestaltet. Die Kinder lernen, in der Gruppe zusammenzuarbeiten, Ideen auszutauschen, die Meinung der anderen zu respektieren, um ein harmonisches Gesamtergebnis zu erreichen. Jedes Kind gestaltet ein Element nach seinen eigenen Vorstellungen von Häusern in der Zukunft. Neben malerischen Ergebnissen entstehen auch Wohnvisionen als dreidimensionalen Materialcollagen.
Als ein Gesamtkunstwerk werden alle Arbeiten in der Schule montiert werden.