SchülerInnen gestalten nach eigenen Ideen ihre Schule
Schwedische Pädagogen bezeichnen die Mitschüler als den ersten, den Lehrer als den zweiten und das Schulgebäude als den dritten Lehrer eines jeden Kindes. Mit dem Bau von Schulen kommt der Staat nicht nur seiner Aufgabe nach, Räume für die allgemeine Schulpflicht herzustellen. Neben der baulichen Hülle für pädagogische Inhalte wird nach Außen wie nach Innen "Öffentlicher Raum" gestaltet.
Nicht immer kann man in diesem Bezug von gelungenen Lösungen sprechen. Die gegebene Bausubstanz einer Schule lässt sich natürlich nicht verändern, dennoch haben Schüler die Möglichkeit im Innern gestalterische Akzente zu setzen und so sich ihre Schule anzueignen. Die Beteiligung der Nutzer am
Gestaltungsprozess wirkt grundlegend. Was von Hand, mit großer Liebe und Begeisterung gebaut und gemalt worden ist, wird als individuelle Gestaltung respektiert und stärkt die Identifikation.
In diesem Projekt gestalten SchülerInnen ab der 3./4. Klasse ihre eigenen Schulräume, Flure, Foyers und den Schulhof. Unterschiedliche Materialien fordern zum Bauen, Malen und Konstruieren heraus. Es entstehen plane, reliefartige und raumgreifende Objekte. Das Geschaffene hat nicht nur statischen Charakter, sondern lässt sich auch verändern, Spiel- und variable Objekte werden einen breiten Raum einnehmen. In diesem Rahmen wird der Besuch der Kinetischen Abteilung der Städtischen Kunstsammlung Gelsenkirchen sicherlich viele Anregungen geben, um vor Ort interessante Dinge zu gestalten. Das Sammeln von Ideen im außerschulischem Bereich und das Umsetzen der Eindrücke vor Ort in inspirierte Aktivitäten und Werke fördert die Öffnung der Schule.
Diese kreativen Maßnahmen verbessern die Lebensqualität im Schulbau, fördern die Sensibilität für Ästhetik und den verantwortungsvollen, bewussten Umgang mit dem Schulumfeld.
In der Umsetzung dieses Projekts schaffen die SchülerInnen an ihrer Schule eine Atmosphäre, die gute Laune, Lebensfreude, Arbeitseifer und Wohlbefinden fördert.