Ein Wunsch der immer öfter von den Kindern, die mir begegnen, geäußert wird.
So möchte ich als Künstlerin in diesem Projekt Wegbegleiter und Berater bei der Umsetzung der künstlerischen Wünsche und Ideen der Kinder sein.
- mein Lieblings-T-Shirt an der Wäscheleine hängend im Wind wehend
- oder mein mich beschützendes Kuscheltier in finsterer Nacht
- mein Lieblingsspielzeug mal ganz groß nicht zu übersehen oder ganz klein für andere kaum sichtbar.
Was ist den Kindern wichtig?
Durch längere Schulzeiten, Computerspiele, Internet, Fernsehen und Handy geraten die heutigen Kinder immer mehr in eine Passivrolle. Das hat zur Folge, dass sie selber immer weniger aktiv sein müssen. Es entsteht eine Erwartungshaltung. Sie lassen sich „bedienen".
In diesem Projekt sollen die Kinder wieder ein Stück zum „Eigenen" aktiviert werden. Im Mittelpunkt steht das Entdecken der eigenen Kreativität. Auch wesentlich soll sein, Eigenes zu suchen, zu erkennen und zuzulassen. Das stärkt das Selbstbewusstsein.
Nicht alles muss gleich sein, hier ist Toleranz gefragt.
Es gibt keine hässlichen Bilder, aber unterschiedliche Meinungen. In gemeinsamen Gesprächen wird dieses verdeutlicht.
Der künstlerische Ausdruck braucht keine Regeln, aber für ein gutes Ergebnis müssen die technischen Regeln eingehalten werden.
Am Anfang steht die Zeichnung. Mit unterschiedlichen Stiften wie z.B. Bleistift, Buntstift, Kohle, Rötel, Pastellkreide oder Ölkreide auf Papier können ganz unterschiedliche Wirkungen erzielt werden, auch will der Umgang mit ihnen geübt sein. Vieles soll ausprobiert werden. Bei gutem Wetter bietet die Natur und der Außenbereich der Schule eine unendliche Vielzahl von Motiven. Das genaue Hinschauen ist ganz wichtig, wird geübt und besprochen. Das hat Einfluss auf die Wahrnehmung. Es werden Dinge gesehen, die schon immer da waren, aber an denen man vielleicht einfach vorbeigegangen ist.
Die Acrylfarbe ist eine besondere Farbe. Sie hat deckende Wirkung, darf geschichtet werden und daher gibt sie immer wieder die Möglichkeit der Korrektur. Man kann nichts falsch machen. Das nimmt die Angst vor „Fehlern", denn Alles lässt sich immer wieder verändern. Auch das Mischen muss erarbeitet werden, denn zur Verfügung stehen nur die Grundfarben und schwarz und weiß. Bunt soll es zugehen. Weitere Techniken wie das Lasieren, die Einbeziehung von Schrift, Frottagetechnik, sowie einfache Drucktechniken werden geübt und auf Papier und Leinwand umgesetzt.
Zwischendurch sollen mit Hilfe einer Übung immer wieder Gemeinschaftsarbeiten entstehen. Das „schweisst" die Gruppe zusammen und stärkt das soziale Verhalten.
Vielleicht entsteht zum Schluss nach einem gemeinsamen Entwurf eine große gemeinsame Leinwandarbeit.