Türme begegnen den Kindern in vielfältigen Zusammenhängen Ob im Märchen von Rapunzel, als Wolkenkratzer, Büroturm oder als Kirchturm im Heimatort oder auch im Urlaub als Leuchtturm, Burgturm oder Aussichtsturm, üben sie stets eine große Faszination aus Türme scheinen doch -insbesondere aus der kindlichen Perspektive- geradezu in den Himmel zu wachsen. Ein Aufstieg ist oft beschwerlich, doch man wächst über sich hinaus und wird durch das Erlebnis von Weitblick, Rundumblick, Überblick mehr als belohnt.

Spielerisches Bauen mit unterschiedlichsten Materialien wie beispielsweise Papier/ Pappe, Holz oder ganz besondere Gräser (Bambus) stärkt die Experimentierfreude und das schöpferische Tun der Kinder. Erste Erfahrungen von Statik / Stabilität werden gesammelt, wenn massive Türme („Burgen") und filigrane Konstruktionen (z.B. Eiffelturm) verglichen werden.
Wie schaffen es eigentlich Bäume, Blumen oder sogar Gräser hoch zu wachsen ohne im Wind umzuknicken? Aufgrund von Naturbetrachtungen lernen die Kinder Baupläne der Natur zu lesen, Funktionszusammenhänge zu entdecken und zu verstehen, um dieses Wissen von naturgegebener Gestaltung auf ihre eigene menschliche Raumgestaltung / Turmgestaltung zu übertragen. Skizzieren, malen und experimenteller Modellbau schaffen Zutrauen in die eigenen gestalterischen Fähigkeiten.
Das praktische künstlerische Tun der Kinder liegt im kreativen Verändern und Umsetzen in ihre eigenen, fantastischen Ideen und ist im weiteren Projektablauf gefragt. Immer häufiger werden bestehende Wassertürme oder Lagertürme als Wohntürme umgebaut, Kirchen erfahren als Büchereien oder Kletterhallen eine andere, neue Nutzung. Anregungen gibt es genug, die den Kindern Spielräume für ihre Turmgestaltungen zu eröffnen.

Im Projektverlauf wird auch kooperatives Arbeiten gestärkt. Die Kinder lernen voneinander zu lernen und in einer Gruppe zusammenzuarbeiten, Ideen auszutauschen und die Meinung der anderen zu respektieren, um ein harmonisches Gesamtergebnis für sich und die Gemeinschaft zu erreichen, denn ohne die Hilfe der / des Anderen wird mancher Turmbau nicht umzusetzen sein. Möglicherweise können die Kinder -über das modellhafte Bauen hinaus- auch für das Freigelände des Schulhofes Turmelemente entwickeln, sei es als (Bambus-) Skulpturen, als wachsende Weidentürme oder gar ein Spielturm.