Im Rahmen des Projektes werden Graffiti-Arbeiten mit Hilfestellung des Künstlers auf unterschiedlichen Flächen entstehen.

Graffiti mit dem Medium Sprühdose ist eine Technik, die auch von Mädchen und Jungen mit niedriger Frustrationstoleranz gut angenommen wird. Viele Effekte sind mit herkömmlichen Malmaterialien nur begrenzt oder gar nicht möglich, so dass auch von künstlerisch wenig begabten SuS eindrucksvolle Ergebnisse erzielt werden können. Die Vermittlung von Farben- und Formenlehre sowie von allgemeinen Gestaltungsgrundlagen wird nebenbei als wichtiger Aspekt wahrgenommen, ohne dass dies von den Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmern zu sehr als "Unterricht" empfunden wird. Den Schülerinnen und Schülern werden zudem wichtige Materialerfahrungen ermöglicht. Das Projekt ermöglicht das Anknüpfen an individuelle kreative Stärken und Ressourcen. Gerade Schülerinnen und Schüler, die aufgrund ihres Förderbedarfs in den Bereichen "Lernen" sowie „Emotionale und soziale Entwicklung" oftmals vielfältige Versagens- und Frusterfahrungen in schulischen Kontexten erlebt haben, bietet sich hier die Möglichkeit sich einzulassen und sich in der Schule in positiver Form kreativ einzubringen. Es wird das Selbstbewusstsein u. a. durch Erfolgserlebnisse und Selbstwirksamkeit im künstlerischen / kreativen Bereich gestärkt und gefördert. Die Kunst aus der Dose spricht jugendliche Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf in den o. g. genannten Bereichen in besonderer Weise an. Graffiti sind Teil der Jugendkultur und gelten gerade unter Jugendlichen als extrem cool und üben einen enormen Reiz aus. Das motiviert und spornt zum Mitmachen an. Außerdem erfordert das gemeinsame kreative Arbeiten eine große Portion Teamgeist, denn es müssen Absprachen getroffen und Strategien der Umsetzung entwickelt und umgesetzt werden.

Um illegalen Graffiti entgegenzuwirken, hat sich der Einsatz von legalem Graffiti in derArbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen als sinnvoll erwiesen. Das Projekt hat daher aus kriminalistischer Sicht auch präventive Bedeutung. Ohne Hintergrundwissen möchten viele Jugendliche Graffitisprühen ausprobieren, was schnell zu Straftaten führen kann. Im Rahmen des Projektes wird auf die Folgen hingewiesen und die Kreativität in legale Bahnen gelenkt. Graffiti als Jugendkultur kann außerdem dabei helfen, die Räumlichkeit "Schule" gemeinsam zu gestalten und dadurch Identifikation, Partizipation und Mitbestimmung im schulischen Kontext ermöglichen.