Im vorgestellten Projekt geht es darum, den SchülerInnen der Gesamtschule Brühl die Zusammenarbeit mit den TeilnehmerInnen der inklusiven Kreativ-Werkstatt der Kunst- und Musikschule der Stadt Brühl zu ermöglichen. Letztere besteht aus Menschen mit und ohne Behinderung, die sich seit mehreren Jahren regelmäßig gegenseitig zu experimenteller, ausdrucksbetonter Malerei anregen und diese kontinuierlich in Ausstellungen präsentieren.
Die SchülerInnen bekommen hier die Möglichkeit sich in mehrfacher Weise von dem gestalterischen Handeln der KursteilnehmerInnen inspirieren zu lassen. Menschen mit Behinderungen haben oft eine sehr direkte und unkonventionelle Art und Weise im Umgang mit Mensch und im Handeln. Die hat gerade im gestalterischen Bereich eine besondere Qualität, da Kreativität u.a. durch spontanes, unmittelbares Handeln mit dem künstlerischen Material bedingt wird. Außerdem haben die TeilnehmerInnen der inklusiven Kreativ- Werkstatt oft eine ganz individuelle Wahrnehmung, so dass in ihren gestalteten Bildern meist sehr deutlich die eigene Persönlichkeit sichtbar wird. Die TeilnehmerInnen der Kreativ-Werkstatt machen die Bilder mehr für sich als sich von gesellschaftlichen Idealvorstellungen beeinflussen zu lassen. SchülerInnen haben damit aufgrund weit verbreiteter Leistungsorientierung oft Schwierigkeiten. Hier liegen gerade in der Projektarbeit die Chancen fern von Notendruck eigene Vorstellungen zu erproben.
Ziel ist durch die gemeinsame experimentelle gestalterische Arbeit verschiedene Ausdrucksqualitäten von Farbe zu erproben, Zufallsergebnisse und „Fehler“ als Anregung anzunehmen und durch Umgestaltung einzubeziehen, den Ausdruck individueller Interessen gewinnbringend in die gemeinsame Arbeit einzubringen und nicht zuletzt mögliche gegenseitige Berührungsängste abzubauen.
Den SchülerInnen können sich durch die Zusammenarbeit ganz neue, unkonventionelle Sichtweisen eröffnen, die eine Erweiterung der eigenen Wahrnehmung sowie der persönlichen und gesellschaftlichen Grenzen begünstigen kann.
Die abschließende Ausstellung wird in enger Zusammenarbeit mit den SchülerInnen und dem Kunstlehrer Daniel Artner konzipiert und in das bereits langjährig existierende Ausstellungskonzept „Kunst unter der Kuppel“ integriert. Auf einer Vernissage werden die entstandenen Werke präsentiert und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.