Future City
Wie sieht sie aus, die Stadt in der du leben wirst? Mach dir Gedanken darüber wie und wo du leben willst. Diese Ausgangsfragen werden die Jugendlichen künstlerisch untersuchen. Konkret werden sie am Beispiel Münster an diese herangeführt und in einer Begehung der Stadt mit den Aspekten des Themas bekannt gemacht. Besteht die Stadt nur aus New Yorker, H&M, McDonalds und Starbucks oder gehört noch mehr zum Gemeinwesen der Stadt? Was ist der öffentliche Raum und wem gehört er? Wie kam es von der Polis über den Common Ground zur Videoüberwachung? Wie kannst oder musst
du dich im öffentlichen Raum verhalten?
Wenn du der Oberbürgermeister wärst, was würdest du tun in deiner Stadt? Was und welche Häuser würdest du bauen? Wie soll sie heißen? Könntest du überhaupt allein entscheiden? Was ist notwendig damit deine Stadt existieren und funktionieren kann? Braucht deine Stadt einen Rat, ein Parlament, eine Verwaltung, demokratische Instanzen? Und was braucht die Stadt, damit sie für dich attraktiv ist und du gerne in ihr leben
möchtest? Streifen zum Beispiel Street-Art Künstler durch deine Stadt und sie wird bunt und lebendig? Braucht sie Museen, Theater und Grünanlagen? Oder reichen dir normale Häuser, ein paar Kinos, Fast Food, Shoppingmails und Discos?
Dies sind einige der Fragen mit denen sich die Schüler im Laufe des Projektes beschäftigen werden.
Dazu werden sie zunächst diese theoretischen Fragen mit herkömmlichen künstlerischen Mitteln, wie Stiften, Farben und Papier skizzieren. Später werden sie kleine Interventionen und Performances im öffentlichen Raum vornehmen. Zusammen mit einem Street-Art Künstler erlernen sie, wie man mit der Spraydose umgeht, um dann in einer Totalinstallation aus diversen Materialien wie Dachlatten, Pappe, Holz und Spaxschrauben ihre Häuser Gestalt annehmen zu lassen und ihre Stadt der Zukunft zu entwerfen und zu bauen. Diese Stadt gehört ihnen und sie sollen sie temporär auch 'bewohnen'. Zum Beispiel kann ein Kino auch einen Film zeigen oder eine Disco an einem Nachmittag eine Party veranstalten. Idealerweise konstituiert sich auch eine rudimentäre politische Struktur (Rat) in der Gruppe, da die Schüler selbstständig darüber entscheiden, welche ihrer Häuser wie umgesetzt werden und wie sich ihre Stadt gestaltet.
Die Rolle des Künstlers beschränkt sich in diesem Teil des Projektes auf die des Impulsgebers und die des Hilfegebens bei praktischen Problemen, wie die Handhabung eines Akkuschraubers oder einer Stichsäge. Ziel des Projektes ist, neben der ästhetischen Gestaltung der 'Future City', bei den Jugendlichen das Bewusstsein für demokratisches Handeln und gesellschaftliche Teilhabe bei der Formung ihrer Zukunft zu schärfen.