Etwa 30 Schülerinnen und Schülern der Malteserschule soll durch praktisches Arbeiten die konkrete Begegnung mit Kunstwerken und Künstlern in der im Schuleinzugsbereich liegenden Kunststation Rheinelbe ermöglicht werden. Diese intendierte Begegnung von Förderschülern aus überwiegend bildungsfernen gesellschaftlichen Schichten und bildenden Künstlern soll kulturelle Schwellenängste abbauen und den Erfahrungshorizont der Zielgruppe hinsichtlich der Teilhabe am kulturellen Leben im Sinne des Projektansatzes anzubahnen.
Konkret sollen im gesamten Schuljahr 2010/11 zwei Arbeitsgruppen mit jeweils 15 Schülern mit Begleitung eines Lehrers wöchentlich die Kunststation aufsuchen und dort 3 Unterrichtsstunden am Projekt „FUNDSTÜCKE“ mitarbeiten.
Inhaltliches Ziel ist es, Fundstücke aus der Lebenswelt der Schüler durch künstlerische und kreative Prozesse in den Fokus einer aktiven handwerklichen Auseinandersetzung zu stellen und mit unterschiedlichen Materialien und Bearbeitungstechniken zu individuellen und authentischen Kunstwerken zu arrangieren.
Zur konzeptionellen Umsetzung ist angedacht, zunächst die Rahmenbedingungen der Möglichkeiten und Grenzen (Regeln) durch eine erste Begegnung mit dem Künstlerehepaar Mauß und eine Atelierführung festzulegen. Im Anschluss daran sollen die unterschiedlichen Projektvorhaben unter dem Titel "FUNDSTÜCKE" vorgestellt und realisiert werden. Es sollen dabei exemplarisch, ausgewählte Exponate des Künstlers Kurt Schwitters präsentiert werden, die als Anregung für die weiteren künstlerischen und kreativen Prozesse dienen sollen. Präsentiert werden zunächst farbige Collagen aus Papier und Pappe, kombiniert mit konkreten Fundstücken mit Zahlen und Buchstaben aus anderen Kontexten des Alltags, die den Schülern anschaulich als Anregung dienen sollen. Anschließend sollen Assemblagen / Materialcollagen mit konkreten Alltagsgegenständen gezeigt werden, ebenfalls als Ausgangspunkt für individuelle künstlerische Prozesse mit selbst mitgebrachten Fundstücken aus der eigenen Lebenswelt, alles gemäß der Philosophie des Künstlers Kurt Schwitters: "Er reiste, sammelte, klebte, nagelte, verkaufte, dichtete, rezitierte, eckte an und schuf mit den zur Verfügung stehenden Mitteln Beziehungen - am liebsten zwischen allen Dingen der Welt".
So ist in konzeptionellen Überlegungen angedacht, sich aktiv mit Fundstücken des Alltags aus der Lebenswelt der Schüler auseinanderzusetzen und die Wahrnehmung auf alltägliche Gegenstände in künstlerischen Zusammenhängen zu lenken.