Das Projekt ist Prozess orientiert angelegt. Jeder Schüler soll größtmöglichen Freiraum entfalten können, um seine Sicht von Freundschaft und Liebe zu entwickeln, die sich keineswegs nur auf die Beziehung zwischen Mann und Frau beschränken müssen. Was genau das Thema beinhalten wird, werden die Schüler durch einen am Anfang stehendes Brainstorming selber erfassen und so Bildideen bündeln (z. B. Freude, Trauer, Eifersucht, Einsamkeit, Figur und Raum, Figur und Natur…).

Danach werden durch angeleitetes wie spontanes Ausprobieren von malerischen Mitteln und Techniken (Pinsel, Spachtel, Rollen, Finger, Schwämme sowie malen auf unterschiedlichen Malgründen (Tapeten, Zeitungen, Pappen, Leinwände...) Grundlagen und Techniken erarbeitet. Es soll in einen Prozess bildhaften Denkens und Improvisierens hinein geführt werden, gleichzeitig soll ein Verhältnis zu Maß, Proportionen und Formensprache erlernt werden. Jeder Schüler hat somit die Möglichkeit sowohl abstrakt als auch inhaltlich zu arbeiten seine Stärken und Vorlieben zu entdecken.

Als Anregung und Hilfe bei der Motivsuche und Motivwahl soll visuelles Material dienen: Fotos, Kunstkataloge, Zeitungen, Comics, das als Ventil für eigene Erlebnisse und Gefühle dienstbar gemacht werden kann.

Da es sich um ein Wandbild handelt an dem mehrere Jugendliche arbeiten, muss Teamfähigkeit und soziales Verhalten erprobt und angewandt werden. Jeder Schüler muss während des Projekts lernen, dass er wie in einem Puzzle für ein Teilstück selbstständig verantwortlich ist, dass sich in ein Ganzes einfügen muss.

Die Förderschwerpunkte der Erich-Kästner-Schule sind “Lernen“ und „Emotionale und soziale Entwicklung“. Aufgrund mangelnder Soziabilität der Jugendlichen bieten vor allem Kunstprojekte die Möglichkeit, die eigenen emotionalen Bereiche kennen zu lernen, zu benennen um somit zu gestalten. Durch die besonderen Umstände halten wir eine Doppelförderung für gerechtfertigt und beantragen diese.

Als Referenzen möchten wir unsere jahrelange Arbeit als Projektleiter einer Malgruppe in der Sozialpsychiatrie beim Diakoniewerk Duisburg, die Kunstprojekte an der Hellen-Keller-Schule (Schule f. geistige Förderung) Ratingen, die Kunstworkshops mit Kindern des Oberlin-Hauses der Diakonie Düsseldorf, sowie Kindern aus dem Flüchtlingsheim am Sondert in Ratingen, betreut durch die Caritas Mettmann erwähnen.