Die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes und seine Kreativität sollen gefördert werden. Es wird kein Malunterricht erteilt, und es kommt auch nicht auf die Begabung jedes einzelnen Kindes an. Leistungsdruck und Schönheitsideale spielen daher keine Rolle. In einer wert- und kritikfreien Atmosphäre und durch die freie Wahl des Formates und der Farben werden das Selbstvertrauen und auch die Selbstständigkeit des Kindes angeregt und gefördert. Es lernt durch das Malen Entscheidungsspielräume kennen und wird herausgefordert eigenen Entscheidungen zu treffen. Gehemmte Kinder finden hier die Möglichkeit sich zu lösen, desinteressierte Kinder finden einen Bereich, in dem sie sich ausprobieren und Dinge entdecken können. Aggressive und hyperaktive Kinder haben die Möglichkeit, durch die kreative Betätigung, ruhiger zu werden, ausgeglichener mit sich umzugehen und so ihre Probleme besser in den Griff zu bekommen. Die Kinder erfahren eine wertschätzende Haltung und Beachtung der Dinge, welche sie aus ihren Gefühlen heraus gestaltet haben.
Durchführung: Es wird auf große Bögen Papier an einer Staffelei oder am Tisch gemalt, das Papier wird mit Klebeband auf Maiplatten befestigt. Mit dicken Pinseln oder Spachteln und Gouachefarbe malen die Kinder spontan zu Geschichten, die ihnen vorgelesen werden oder zu eigenen Erlebnissen. Die Farben und der Umgang mit dem Material und die Pinselhandhabung werden erklärt. Eine weitere Maltechnik (Monotypie) wird ebenfalls angeboten. Es wird auf eine Acrylplatte mit Druckfarben gemalt und anschließend das Gemalte mit einem Blatt Papier abgehoben. Dieser Vorgang kann bis zu dreimal wiederholt werden. Es werden auch Themen mit den Kindern besprochen (z.B. Malen in der Lieblingsfarbe, Malen nach dem Vorbild eines Künstlers z.B. Miro, Malen zu meditativer Musik usw.). Die Kinder malen ihrem Entwicklungsstand gemäß. Besonders wichtig für die sprachbehinderten Kinder: Im Anschluss an den Malprozess erzählt das Kind der Gruppe "seine Geschichte zu dem gemalten Bild", die anderen Kinder hören zu und dürfen Fragen stellen. Ein Dialog entsteht. Sprechen und Zuhören wird geübt.