Dieses Projekt soll den Teilnehmerinnen ermöglichen, in tänzerischer Auseinandersetzung ungewohnte Blicke auf die schulischen Räumlichkeiten zu werfen, dabei das Ungewöhnliche im Gewöhnlichen zu entdecken und sich so neu mit dem Thema Raum auseinanderzusetzen. In der choreographischen Tanzpraxis werden Ordnungen von Bewegungen mit Anderen im Raum unter Wahrung von Regeln eingeübt. Dabei schult die tänzerische Bewegungsarbeit schon grundsätzlich eine differenzierte Wahrnehmung des eigenen Körpers,und der Körper anderer, sowie die Orientierung im und den Dialog mit dem Raum. Dabei entstehen körperliche, aber auch mentale und emotionale Verbindungen mit variablen Abständen. Diese Aspekte gewinnen in Zeiten der körperlichen Distanzwahrung an Bedeutung. Distanzwahrung als „Abstand halten" heißt auch, mehr Zwischenraum zur Verfügung zu haben und darin wiederum neue Möglichkeiten zur Verbindung entdecken zu können.

Ausgehend von der gewohnten Choreographie des Ausweichens, des Zusammen- und Auseinanderströmens, des Stimmengewirrs und der Stille im Schulgebäude werden Ideen für eine künstlerische Begegnung mit dem schulischen Raum entwickelt und performativ umgesetzt werden. Dazu sollen mit den Mitteln des zeitgenössischen Tanzes Erkundungen von „Raum" angeregt werden. Der kreative Umgang mit dem vorhandenen Raum; das Entdecken neuer Möglichkeiten, diesen zu nutzen; das Erforschen ungewöhnlicher Tanzräume und Standorte und die Wahrnehmung des eigenen Umraumes sowie der persönlichen Grenzen werden Inhalte dieser Untersuchungen sein.

Als Mittel des körperlichen Erlebens und Gestaltens dient Tanz nicht zuletzt auch der Verständigung zwischen dem Ich und der Welt. Potentiale in vorgegebenen Einschränkungen, sowie Wechsel der Perspektiven und kreative Lösungen - auch im Hinblick auf Aufführungssituationen - zu entdecken und tänzerisch zu entwickeln, soll deshalb ein weiterer Inhalt des Projekts sein. Die Projektkonzeption ist offen gestaltet für Phasen des Distanzlernens, in denen die Schülerinnen alleine selbständig weiter arbeiten können.

Projektziele:
o Grundlagen aus zeitgenössischem Tanz, Körperarbeit und strukturierter Improvisation
o Erforschen verschiedener Bewegungsqualitäten
o Räumliche und zeitliche Orientierung im Körper und im Raum
o Ideenfindung für die tänzerische/performative Umsetzung
o Bewegungsrecherche Allein und in Gruppenarbeit
o Entwicklung einer Gesamtperformance
o Planung und Durchführung einer Aufführung im schulischen Rahmen