Fast jedes Kind tanzt gerne. Jedes Kind wird in der Schule so oft aufgefordert still zu sein. Aber wohin mit der Energie? Gleichzeitig war an dieser Schule in den letzten Projekten zu beobachten, dass die Kinder die Momente der Stille vor den Tänzen und besonders ruhige Tänze sehr gerne mochten, weil sie dort "zu sich selbst fanden". Oft hatten die Kinder in der Stille das Gefühl, "richtig" zu tanzen.
Diese Erkenntnis führte zu folgenden Fragen: Kann man Stille tanzen? Was ist die Ruhe im Tanz? Geht das überhaupt?
Diese Fragen sind für den Tanz hochaktuell und ebenso ist das Moment der Ruhe und Stille für die Schule und für die Schüler überaus relevant.
Viele Tanzexercises und Spiele verlaufen oftmals so schön, dass man sie zur Aufführung bringen möchte. Manchmal ist in den Übungen und Spielen die Konzentration höher als in einem komplex durchchoreographierten Tanz.
Ausgehend von einzelnen Tanzexercises und -spielen, welche "Ruhe" beinhalten, werden Bilder der Stille geschaffen. Dies können Körperübungen sein wie z. B. "Blühen", "Schmelzen" oder "Die Gruppe startet gemeinsam, ohne sich mit Worten zu verständigen". Diese Übungen bilden die Grundlage für Bewegungssequenzen und Choreographien (indem z.B. zwei Gruppen zu derselben Musik verschiedenen Übungen auf die Bühne bringen). Es entsteht ein Stück der Stille.
Kinder lernen so, einfache Übungen und Bilder als Grundlage für künstlerisches Schaffen – in diesem Fall Tanzen - zu verwenden und werden selbst kreativ tätig. Durch den hohen Improvisationsgehalt der Grundübungen ist gewährleistet, dass jedes Kind sein eigenes Potential nutzen kann. Gleichzeitig führt ein Tanztraining zu Beginn jeder Stunde zu einer Verfeinerung des eigenen Bewegungsrepertoires.
Gleichzeitig wird das Thema "Ruhe" bzw. "Stille" auch in den Unterrichtsfächern Berücksichtigung finden und so einen kreativen Austausch zu ermöglichen. Das Projekt mündet in einem kompletten Bühnenstück, welches dann im Theatersaal des Ringlokschuppens aufgeführt wird. Die Kinder erhalten eine DVD mit der Aufzeichnung.

Geplanter Verlauf:
1. Phase: Kontakt, Kennenlernen, Grundübungen, Improvisation, Ideen der Kinder.
2. Phase: Ideen der Kinder, Grundübungen, Improvisation, erste Verdichtung.
3. Phase: Verdichtung, Zusammenstellen von Szenen und szenischen Abläufen
4. Phase: Wiederholung und Aufführung.
In allen Phasen ist die Beteiligung der Kinder erwünscht und notwendig.