Für die heutige Generation von Kindern ist der Kohlebergbau im Stadtgebiet trotz der vielen industriegeschichtlichen Zeugnisse kaum noch präsent.
Den Klassen des 4. Jahrgangs an der GGS Glückaufschule in Gelsenkirchen-Ückendorf soll durch künstlerisches Gestalten, praktischer Arbeit und der konkreten Begegnung mit Zeugnissen des Kohlebergbaus in ihrem Stadtteil z.B. Bergehalde Rheinelbe, Doppelmalakowturm der Zeche Holland das industrielle und kulturelle Erbe und der damit einhergehende Strukturwandel im Ruhrgebiet veranschaulicht werden.
Das Vorhaben ist konzeptionell auf die Klassen 4 der GGS Glückaufschule Ückendorf ausgerichtet. Das ganzheitliche Verständnis für dieses Projekt wird durch den Besuch des LWL Industriemuseums Zeche Hannover mit der Zeche „Knirps” in Bochum - Hordel abgerundet, hier wird den Kindern spielerisch der Betriebsablauf eines Bergwerks veranschaulicht. Inhaltliches Ziel ist das Thema Kohle und den damit in Verbindung stehende Bergbau durch künstlerische und gestalterische Prozesse zu einem Schwerpunkt der kreativen Auseinandersetzung zu machen.
Kohle ist immer Energieträger und somit auch Ausgangsmaterial stofflicher Verwandlung. Feuer, Ruß und Asche sind interessante Prozesse und Materialien um individuelle und authentische Kunstwerke zu realisieren.
Wie kommen wir an Kohle? Zechen gibt es in Gelsenkirchen nicht mehr. Hier bietet sich als außerschulischer Lernort die Bergehalde Rheinelbe an, wo man Kohle und andere Materialien findet, die sowohl direkt und indirekt mit dem Bergbau zu tun haben. Sammelaktionen sind bei den Schülern immer eine willkommene Abwechslung.
Ende des Schuljahres können und sollten alle Ergebnisse auf lokaler Ebene präsentiert werden. Eine Ausstellung der Arbeiten dieses Projekts ist im Sinne einer angestrebten Transparenz und Darstellung des kreativen Schaffens von Schülern dieser Grundschule wünschenswert.
Die herausragenden Vorzüge des beschriebenen Projekts sind: Abbau von Schwellenängsten und Teilhabe am kulturellen Leben in Form der außerschulischen Lernorte und der Präsentation bedeuten eine Stärkung der künstlerisch-kulturellen Bildung im Sinne des Landesprogramms, die Verfolgung von erlebnis- und ergebnisorientierten Intentionen durch neue ganzheitliche und vielseitige sinnliche Lern- und Materialerfahrungen, die Realisierung pädagogischer Fördermaßnahmen mit ästhetischen Mitteln (differenzierte Wahrnehmung und künstlerisches Ausdrucksvermögen), Steigerung des Selbstwertgefühls durch die Prozesse der Planung, Anfertigung und Präsentation der unterschiedlichen Exponate (z. B. eigenständiges Gestalten und Drucken von Ausstellungsplakaten) Förderung von kooperativen und sozialen Arbeitsformen, die Zusammenarbeit mit bewährten Kooperationspartnern und Aufsuchen der außerschulischen Lernorte im Sinne einer Stadtteilschule und die Präsentation und Dokumentation der kreativen Potenziale der Schülerinnen und Schüler durch intendierte und korrespondierende Öffentlichkeitsarbeit.