Im Rahmen der Lohmarer Kulturtage im Mai 2010 präsentieren die Lohmarer Grundschulen traditionell die Kunstwerke der SchülerInnen. Übergeordnetes
Thema sind für das kommende Jahr die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft. Die GGS Birk arbeitet zum Thema Erde und hat mit der Künstlerin Gerda Holetzki ein Projekt ausgearbeitet.
Hinter dem Titel "Ein Esszimmer im Freien" verbirgt sich eine begrünte Szenerie, die den Kindern einen Einblick in die Planung und Herstellung größerer Objekte mit ungewöhnlichen Gestaltungsmitteln bieten soll. Kunst ist mehr als das Malen mit Stiften und Farben –Kunst kann wachsen und ist vergänglich!
Blumenerde wird mit Wasser soweit verschlammt, dass sie sich als modellierbare Masse auf einem alten Polstersessel und einem alten Sofa verteilen lässt. Dies erfordert besonderes Geschick, insbesondere beim Beschichten der Seitenwände, und ist für die Kinder ein haptisches Erlebnis. Auf diese Humusschicht drücken wir Grassamen. Um das Wegbrechen der künstlichen Vegetationsdecke bei ungünstigen Wetterverhältnissen zu verhindern, wird das besäte Möbelstück mit Gardinen bespannt. Nach 2-3 Wochen haben die so eingeerdeten Möbel ihr Gesicht erneut verändert, es ist eine Grasdecke entstanden.
Auf einem Tisch, der grün angestrichen wird, stehen Geschirrteile, die mit Leim bestrichen und mit trockener Erde bestreut wurden. Tellerinnenflächen werden — mit Kressesamen bestreut und entfalten ihr Grün innerhalb weniger Tage. Ein "Grasbuch" lädt zum Entspannen in. (Querverweis zu Meret Oppenheim) An einem Baum lehnt ein Fahrrad, das aus zuvor gesammelten Ästen und Reisig zusammengeschraubt, verdrahtet und -gebunden wird.
Sessel, Sofa und Fahrrad bleiben solange eine Attraktion auf dem Schulgelände, bis sie (vermutlich nach 1-2 Jahren) zerfallen und entsorgt werden müssen.
Wachstum des Kunstwerkes und auch der Zerfall bieten langfristig fächerübergreifenden Gesprächsstoff (Vom Samen zum Grashalm, welche Insekten entdecken das Objekt, Gestaltung von Lebensraum, Recycling...).