Der Hund auf dem Tisch

Inhalt, Methodik und praktische Umsetzung des Projektes kann vom gleichnamigen Bild des französischen Künstlers Jean Dubuffet abgeleitet werden. Analog zum skurrilen Titel und der eigenwilligen, materialintensiven Machart des Bildes, erhalten die Kinder Möglichkeit zur Entfaltung eigener kreativ-künstlerischen Erzählweise und Ausbau ihrer Materialkompetenz in Begegnung mit neuen Werkstoffen. Das Spätwerk stellt den Ausgangspunkt für eine altersgerechte Auseinandersetzung mit Bild- und Materialsprache dar und begibt sich formal und inhaltlich auf Augenhöhe von Kindern: Rätsel und geheime Botschaften, wie sie in den Werken des Künstlers zu finden sind, bieten Kindern reine Inspirationsquellen und stimulieren eine kindgerechte Weltenaneignung. Die Welt kann hier auch mal von oben betrachtet werden.
1.Erweiterung der kindlichen Ausdrucksform: Das Werk "der Hund auf dem Tisch" zeigt Gegenstände wie Gabel und Messer und Essensresten auf einem Tisch. Direkt daneben liegt, völlig entspannt, ein Hund. Gleichbedeutend zu dieser unangestrengten Bildsprache werden den Kindern kreative Spielarten der künstlerischen Ausdrucksform vermittelt. Für spracharme Kinder und Kinder mit Migrationshintergrund eröffnet sich hier ein wertfreier und konsequenzfreier Erfahrungsraum über bildnerisches Arbeiten in Malerei, Collage, Fotografie und dreidimensionalen Objekten, von ihrer Lebenswelt, ihren Gedanken und Ideen zu erzählen und sich auf diesem Weg ihren Mitschülerinnen mitzuteilen und in den Dialog zu treten.
2.lnterkultur: Inhaltliche Struktur bietet der Bildgegenstand "Tisch". Die Alltagskultur der Kinder nimmt das Projekt an dieser Stelle auf und bearbeitet es mit Hinblick auf interkulturgesellschaftliche Themen. So wird alles Rund um den "Tisch" beobachtet, reflektiert und dargestellt. Die beteiligten Kinder erforschen Identität und Herkunft im Zusammenhang von Speisen und Esskultur und stellen es künstlerisch dar.
3.Ästhetische Praxis: Hohe Eigenaktivität, Experimentierfreude, freie Zeiteinteilung im künstlerischen Prozess und den hohen Erlebnis- und Erfahrungsgehalt der Aktivitäten in der Kunstwerkstatt, sowie eine kindgerechte, motivierende Methodik zeichnet das Vorhaben aus.
4. Kunstvermittlung: Der kunsthistorische Bezug wird über das Leben und Werk des Künstlers Jean Dubuffet hergestellt. Vorgestellt und untersucht werden weitere Beispiele der Kunstgeschichte in dem Speisen, Tisch, und Gesellschaft von Bedeutung sind. Unterstütz wird dieser Baustein durch vorbereitete Exkursionen in ein Museum.