Das Projekt ist vorgesehen für eine Klasse der Jahrgangsstufen 7 bis 10. Die Klasse wird in zwei Gruppen aufgeteilt, beide Gruppen sind gleichzeitig abwechselnd oder aufeinanderfolgend mit mir und der jeweiligen Lehrerin in das Projekt eingebunden.

Wir beginnen mit der Entdeckung textiler Materialien und Techniken: wir erkunden Garne und Stoffe in Form von Musterstücken, Fotos und Bildern, wir machen Muster mit Frottage sichtbar und sammeln Informationen. Wir lernen vielfältige Erscheinungsformen und unterschiedliche Zusammenhänge von textilen Materialien kennen, es erschließt sich der praktische Nutzen sowie die ästhetische Gestaltungsform und wir berühren die kulturgeschichtliche Bedeutung von Textilien. Unser Brainstorming findet seine sichtbare Darstellungsform im "TextilKunstHaus". Aus Kartons erstellen wir ein Raus mit vielen Räumen, vergleichbar mit einer Puppenstube oder einem Architekturmodell, in dem unsere Erkenntnisse, Beispiele und Produkte ihren Platz finden:
- Lager für Fasern, Garne, Stoffe,
- Werkstätten zum Weben und Filzen, Stricken und Häkeln, Färben und Bemalen,
- Laborräume zum Untersuchen von Beschaffenheiten und Eigenschaften von Textilien,
- Studios zum Entwerfen und Gestalten von textilen Produkten,
- Ateliers für die künstlerische Arbeit zu und mit textilen Materialien,
- Büros für Forschen, Ordnen, Beschreiben, Vermarkten,
- Schaufenster und Austeilungsflächen für Präsentationen u.v.m.
Je nach Interesse der SchülerInnen lernen wir in der eigenen Praxis echniken und Verfahren der Herstellung, Be- und Verarbeitung von Fasern, Garnen, Geweben kennen und füllen beispielhaft die Räume in unserem "TextilKunstHaus" mit eigenen Ergebnissen und Produkten. In den "Werkstätten" erlernen wir klassische Verfahren wie Filzen und Weben, Nähen, Stricken und Häkeln, die "Ateliers" stehen uns zur Erprobung künstlerischer Techniken wie Reißen, Knoten, Wickeln, Falten, Pressen, Zusammennähen, Färben, Bemalen und Verzieren zur Verfügung und regen uns an, unterschiedliche Techniken und Materialien zu kombinieren. Wir entwickeln Projekte als Einzel- und Gemeinschaftsarbeiten, in denen die gewonnenen Erfahrungen und textilen Materialien umgesetzt und eingearbeitet werden. Dabei sind konkrete Kunstwerke in Form von Fotografie, Malerei, Collage und Objekten möglich, Kleidungsstücke und Modeaccessoires können gestaltet und verfremdet werden. Die Beteiligung am "Urbanen Stricken", dem "Guerilla Knitting", ist denkbar, ebenso das Verpacken oder Einhüllen in Anregung an den aktuell von Christo gestalteten Gasometer in Oberhausen.
Die Aktionen berücksichtigen und fördern besonders die Aspekte des Eintretens der SchülerInnen in die Öffentlichkeit sowie die Verbindung von Menschen unterschiedlichster Herkunft und Altersstufen.
Eine Präsentation der Werke ist ausdrücklich erwünscht und könnte z.B. in der Stadtbücherei stattfinden. Dabei erfahren sich die SchülerInnen in ihrer Einzigartigkeit und erleben sich gleichzeitig als bedeutsames Mitglied einer Gemeinschaft.
Das fördert die Stärkung des Selbstwertgefühls und -bewusstseins sowie des Zusammengehörigkeitsgefühls.