Im Projekt werden individuell-künstlerische, motorische und soziale Kompetenzen der Kinder gleichermaßen gefördert. Das genau Beobachten, das selbstständige Entdecken und Erfinden, das Annehmen von Herausforderungen durch fremdes Material und Aufgabenstellungen aus dem Material heraus, das Entwickeln von Ausdauer, bis das eigene Ziel erreicht ist, die lebendige Freude an Vielfarbigkeit, Umgang mit Wasser und Spielformen des Lichts – das alles ist geistig-seelisch-körperliche Unterstützung kindlicher Fähigkeiten, die das Farblabor als vorbereitete Umgebung (Montessori) als „3. Erzieher“ (Reggio) hervorlockt. Diese motivierende Umgebung mit seinem Laborgerät und Material bauen die Kinder am ersten Aktionstag gemeinsam auf, wobei sie neugierig das Material erforschen, Grundwasserfarben herstellen und in einem Bildvortrag und einem Künstlerspiel die Farbwasserkunst der Künstlerin und deren Einbettung in die postmoderne Kunst erstmals kennen lernen.
An drei Aktionstagen werden die Arbeiten der Kinder im Foyer und in den Fluren zu seriellen großen Farbinstallationen und –objekten zusammengebaut. Die TeilnehmerInnen übernehmen dabei auch Ausstellungsführungen. Die Kinde lernen in dieser für den Schulalltag eher ungewöhnlichen Kunst-Praxis wesentliche Prinzipien der Postmoderne hautnah kennen: das Prinzip „seriell“ als universelles Prinzip von Teil und Ganzem, Mikro- und Makrokosmos und das Prinzip „temporär“, das auf die Vergänglichkeit aller Dinge verweist. Diese Kunstprinzipien fördern die den Kinder selbstverständlichen vertrauten Lebensprinzipien. Die Kinder machen die Erfahrung, dass, wenn jeder mit offenem Forschergeist und gegenseitiger Unterstützung sein Bestes gibt, das Ganze immer gut wird. Die kurze, aber sehr hohe Präsenz der großen, vielfarbigen Gemeinschaftsobjekte unterstützt Lebensfreude, -mut und Selbstbewusstsein.