Auf ausdrücklichen Wunsch der Teilnehmerinnen des Videokurses 2009/10 möchte das hier vorgeschlagene Videoprojekt: "Mit Courage gegen Rassismus- ein Portrait unserer Schule" die Waldschule Kinderhaus in Münster filmisch portraitieren. Die Hauptschule liegt im nördlichen Kinderhaus, ein internationaler Stadtteil Münsters. Auch in der Waldschule haben 60 % der Schülerschaft einen Migrationshintergrund. Die Schule ist stolz auf ihren Titel “Schule ohne Rassismus -Schule mit Courage“. Den Abgangsschülerinnen 2010/11, die im vorherigen Schuljahr erstmals an der Video AG teilnahmen ist es ein Wunsch, ihr erlerntes Wissen in Film & Videotechnik in Form eines Portraitfilmes über die eigene Schule zu verfestigen.
Das Videoprojekt ist offen für alle Interessierten der 9. und 10. Klasse, maximal 12 Jugendliche. TeilnehmerInnen des Videoworkshops 09/10 werden als Mentoren ihr Wissen an neue Teilnehmerinnen weitergeben und in der praktischen Arbeit ihr vorhandenes Wissen ausbauen. In Gruppenarbeit wird der sichere Umgang mit der Kamera gefestigt und der Blick auf das wesentliche geschärft. Selbstständiges Arbeiten unter Betreuung und der Künstlerin in beratender Funktion steht im Vordergrund des Workshops.
In der ersten Projektphase erarbeiten die Schülerinnen aus ihrer eigenen Ideen heraus ein Konzept für den Portraitfilm. Inhalte werden gemeinsam erarbeitet. Des Weiteren werden verschiedene filmische Ausdrucksformen von reiner Dokumentation, Fiction-Anteilen, Animation, Verwendung von Footage Material und Fotos oder Texttafeln vorgestellt. Fortlaufend werden unterschiedliche Schulevents filmisch dokumentiert und als Kurzbettrage in ein zu erarbeitendes Schüler-Magazin im Netz veröffentlicht. Das Projekt arbeitet eng mit anderen künstlerischen Workshops, wie beispielsweise der Theatergruppe, Computer AG oder der Schülerband zusammen.
Neben der Vorstellung vielseitiger Aktivitäten in und um die Schule soll auch der Blick der Öffentlichkeit auf Hauptschulen thematisiert werden. So sehen sich viele SchülerInnen der Waldschule seit Ende 2009, nach einen Großeinsatzes der Polizei aufgrund eines Gewalt androhenden Schülers, von negativen Schlagzeilen gebrandmarkt. Für die meisten SchülerInnen ist jedoch nicht die Schule der Ort der Ausgrenzung, sondern die Gesellschaft, in der sie als Hauptschüler oft große Schwierigkeiten haben Fuß zu fassen. Auch Gedanken hierzu und die Zukunftsängste der AbgängerInnen sollen mit in den Film einfließen. Die zweite Projektphase beschäftigt sich vor allem mit der Realisierung des Schulportraits unter Einbindung der bisher gefilmten Kurzbeiträge und Interviews. Das Ziel ist es, den Jugendlichen mit dem Medium Film ein Ausdrucksmittel näher zu bringen, mit dem sie sich selbst, ihre Schule und einen Teil ihres Lebens darstellen und reflektieren können, sowie ein gesellschaftsrelevantes Statement abgeben können.