Upcycling ist ein idealer Aufhänger, um Nachhaltigkeit und das Entwickeln von Alternativen zum unreflektierten Konsum zu thematisieren. Es bietet einen idealen Rahmen, um Schülerinnen und Schüler zum aktiven, selbstbestimmten Handeln anzuregen. Jugendliche sind offen für Themen, die ihre direkte Zukunft betreffen und neue Wege aufzeigen, die als „Alternative" Kultur zu interpretieren sind. Beim Upcycling werden unterschiedliche Fertigkeiten eingeübt, die von Materialkunde bis zu technischen Fähigkeiten reichen und durch ein integriertes Zusammenspiel ein hohes pädagogisches Potential bieten. Nähen ist eine der ältesten handwerklichen Tätigkeiten. Diese Fähigkeit steht für die meisten Jugendlichen nicht mehr in direktem Zusammenhang mit ihrer Bekleidung bzw. ihrem Alltag, in dem Mode und Styling sehr konkret gelebt werden. Das Projekt bietet die Möglichkeit praktische Fähigkeiten der Herstellung von Kleidung bzw. Modeartikeln zu erlernen und wirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen.

Im Rahmen einer praktischen Arbeit aus einem weggeworfenen Objekt einen wichtigen Gebrauchsgegenstand zu schaffen, ist ein konkretes Ziel. Mit den erlernten Kompetenzen bekommen die Schüler/innen die Fähigkeit aus einem ausrangierten Lieblingshemd, alter Bettwäsche oder Verpackungsmaterial modische oder praktische Dinge herzustellen.
Beim Fertigen der Produkte in Teams wird den Jugendlichen zunächst der Umgang mit der Nähmaschine und erste einfache Nähschritte erklärt, z. B. ein Kissen zuzuschneiden und nähen. Geschicklichkeit und Geduld sind genauso gefragt wie kreative Ideen und alternative Lösungen mit den verschiedenen Materialen wie Stoff, Gummi, Plastik und Papier. Hier besteht die Möglichkeit der Differenzierung in der Gruppe mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Zu Beginn werden praktische Utensilien wie Kissen, Taschen, Kleidungsstücke hergestellt. Die eigenen Ideen und Entwürfe der Schüler*innen sind das fortgeschrittene Ziel des Projektes und werden in einer Abschlussausstellung präsentiert.
lm Fortschreiten des Projektes sind Fragen zu diskutieren wie z. B.: Wie vieler Ressourcen bedarf es ein einfaches T-Shirt herzustellen? Was machen wir Sinnvolles mit den Textilien, die wir nicht mehr anziehen möchten? Die Themenbereiche Biologie, Chemie, Geographie unter Berücksichtigung von Umwelt und Naturschutz wie auch Gesellschaftskunde sind dabei konkret zu vermitteln. In das Projekt können als weitere theoretische Grundlagen regionale Bezüge zur Geschichte, Kultur- und Sozialgeschichte einbracht werden.