Das Ziel dieses Projektes ist die Einführung in die Arbeitsweise aktueller Künstler anhand des Schlauches, auf dem wir stehen...

Der Fahrradschlauch wird dabei einer sorgfältigen Materialprüfung unterzogen, zur Produktion freier Arbeiten herangezogen und schließlich in seinen ergebnisoffenen Transformationen im öffentlichen Raum zur Schau gestellt.

Auf dem Schlauch stehen...

Platten, was nun? Schrauben, flicken, pumpen, reparieren oder reparieren lassen...der Schlauch ist ein wesentlicher Bestandteil der westfälischen Alltagskultur, auf dem wir eben stehen oder uns ummantelt fortbewegen können. Jedes Jahr fallen in Münster ungeheure Mengen alter verbrauchter, löchriger, geflickter Schlauche an, die für dieses Projekt von den Radhändlern eingesammelt werden.

Die freie, spielerische Verwendung mit dem Material ist Grundbedingung für den Kurserfolg, der den Teilnehmern moderne Techniken und Strategien von aktuellen Künstlern vermittelt. Aus diesem wertvollen, form- und dehnbaren, f1ick- wie knotenfähigen und extrem strapazierfähigen Kunststoffmaterials können die Schülerinnen Hängematten, Absperrgurte, Luftfallen oder Zöpfe flechten, löten, kleben oder nageln. Auch kleine Filme, Flashmobs sind möglich.

Das Schlauch-Projekt ist ausgelegt für 10./11. Klasse und soll bevorzugt im Gymnasium Paulinum stattfinden, wo ich als Künstler an der Schule bereits tätig war.

Zu Beginn des Projektes steht ein meterhoher Schlauchhaufen. Ziel ist die Umwertung und Umdeutung des geläufigen Materials - mithin eine Schlussausstellung der Arbeiten im öffentlichen Raum.

Zu dem Kursprogramm gehört der Besuch der Ateliergemeinschaft Schulstrasse e. V. und die Begegnung mit einer Vielzahl kleiner Kunstbetriebe sowie das experimentelle Arbeiten mit Schläuchen im öffentlichen Raum und ein Besuch des Westfälischen sowie des Berliner Kunstvereins im Speicher 11 am Hafen.