Die Stadt Münster ist in diesem Projekt für ca. 15 Jugendliche im Alter zwischen 15 - 18 Jahren das Klassenzimmer. Der Begriff "Klassenzimmer" ist in zweierlei Hinsicht zu verstehen: Zum einen werden die Räume der Stadt wie Park, Einkaufspassagen, Kaufhäuser, Bahnhof, Brachgelände etc. der hauptsächliche Unterrichtsraum sein. Zum anderen, vom sozialen Brennpunkt bis zum Banken- und Versicherungsviertel, ist die Situation der sich darin bewegenden Menschen, die Beobachtung und Wahrnehmung, Ausgangspunkt der gemeinsamen Performancearbeit. Es wird sowohl die Theorie als auch die Praxis der zeitgenössischen Performance-Kunst vermittelt, im Vordergrund stehen jedoch die gesammelten Erfahrungen
der Gruppe/eines jeden Einzelnen und das (gemeinsame) Lernen und Handeln (Performance-Art = Kunst des Handelns) daraus. Alle Arbeiten -von der Pressearbeit bis zur Einladungskarte- werden von allen geplant, ausgeführt und realisiert. Zeitlich wird das Projekt in zwei Phasen aufgeteilt, an deren Ende immer eine Präsentation der Projektergebnisse steht. Im ersten Block wird im geschlossenen Raum (Klasse und Atelier) und im öffentlichen Raum intensiv mit Körperarbeit, Präsenz- und Wahrnehmungsübungen mit der ganzen Gruppe gearbeitet. Die Präsenz,
die Wahrnehmung von Raum und Zeit, das Wesen der Dinge und Menschen wird im Tun gemeinsam erforscht. Gruppenperformances werden gemeinsam entworfen und am Ende des ersten Blocks als "kleines Event im öffentlichen Raum" präsentiert.
Während des zweiten Phase wird in kleineren Gruppen gearbeitet. Bereits jetzt werden sich einzelne Ideen für Soloperformances entwickeln. In dieser Phase werden öffentliche Räume wie Cafe, Eisdiele, Bahnhof und die Parkbank als hauptsächlicher Basisraum dienen. Es wird öffentlich an den Performances gefeilt und gearbeitet, die am Ende des Projektes in einer Abschlusspräsentation gezeigt werden. Zu diesem Ereignis wird öffentlich eingeladen.