Nach einem "Brainstorming" zu Funktion und Bedeutung von Masken (Beschwörung guter Dinge/Wünsche, wie z.B. Gesundheit, Regen, gute Ernte etc., aber auch zur Abwehr "böser Geister", Krankheiten oder sonstiger Ängste) setzen sich die Kinder mit Masken aus ganz verschiedenen Zeiten und Kulturen auseinander, indem sie sich verschiedene praktische Beispiele, auch in Museen (z.B. im völkerkundlichen Rautenstrauch-Jost- Museum oder Steyler-Museum in Sankt Augustin) ansehen. Hierbei gewinnen sie auch einen ersten Eindruck von der materialen Vielfalt von Masken.
Durch diesen anschaulichen Einstieg motiviert überlegen sich die Kinder, wie ihre eigene persönliche Maske aussehen und welchem Zweck sie dienen könnte.
Durch Überlegungen zum Bau ihrer jeweils eigenen Maske setzen sich die Kinder/Jugendlichen mit ihren Sehnsüchten, Wünschen, Träumen, Ängsten, Gefühlen und ihrer eigenen Weitsicht kreativ-gestalterisch auseinander.
Anschließend werden die Masken individuell nach eigenen Vorstellungen, Phantasien und Möglichkeiten gefertigt. Je nach Thema, das den/die SchülerIn beschäftigt, wird auch die Maske ausfallen und eine positive, visionsoffene oder auch eine problembehaftete und sorgenvolle Gedankenwelt spiegeln.
Die Masken dokumentieren die innere wie äußere jeweils "eigene" Welt, Sichtweise und Ausdrucksform und durch den dadurch gewonnenen Abstand, das "2. Gesicht" in der Maske, wird auch eine neue Perspektive auf das eigene Ich möglich.
So sind verschiedenste Variationsmöglichkeiten im Bau der Masken möglich, z.B. aus Pappmaché, Textilien, Kunststoffen, Ton, gesammelten (Natur-)Materialien, Fundstücken und "objets trouvés".
Die Kinder entscheiden selbst, ob sie eine Kopf- oder Gesichtmaske oder gar eine Ganzkörpermaske bauen wollen. Auch während des kreativen Arbeitsprozesses können neue Ideen eingearbeitet und die Maske entsprechend weiter gestaltet werden.
In einer zweiten Phase werden die Masken gemeinsam "bespielt". Zunächst erleben die Kinder ihren jeweils individuellen "Durchblick". Dann werden auch die Masken der anderen betrachtet und überlegt, welche Masken Gemeinsamkeiten, welche Unterschiede oder gar Gegensätze ausdrücken.
Im gemeinsamen Spiel, unterstützt von Geräuschen oder (wenn gewünscht eigener) Musik, werden Facetten erlebt:
- sich hinter der Maske verstecken
- Die Maske anlegen, auflegen, ablegen
- Durch die Maske blicken

Die Kinder/Jugendlichen treten zueinander durch ihre Masken in Beziehung, spielen mit ihren Masken und entdecken dabei sich selbst, ihre eigene Realität und auch die der anderen.
Dabei können kleine Szenen und Spielaktionen entstehen und gemeinsam mit den SchülerInnen entwickelt werden, die später auf der Bühne als eigene Kunstperformance präsentiert werden können.