Theaterarbeit trägt sehr viel zur persönlichen Entwicklung bei. Für Kinder heißt Theater spielen, die Möglichkeit zu haben, sich mit ihrem Leben, mit ihren Wünschen und ihren Interessen auseinander zu setzen. Es gilt hierbei nicht das strenge Einüben von fertigen Textvorlagen, sondern das Wagnis, mit den Ideen der Kinder und den eigenen Vorstellungen, Theater als ein Spiel zu erleben und ein eigenes Stück zu entwickeln. Theaterspielen mit Kindern und Jugendlichen ist der Austausch, die eigene Reflexion und die Freude am Darstellen. Der Aufbau einer Proben- oder Spieleinheit ist die Aufwärmphase, die unerlässlich für die Aufmerksamkeit, die Beweglichkeit im Körper und die deutliche Stimme ist. Das „warming-up“ kann inhaltlich mit einem Thema aus dem Lebensalltag verknüpft werden oder dorthin führen. Schließlich sollte das spontane Spiel folgen. Improvisationen sind eine gute spielerische Grundlage für das Spiel auf der Bühne und die spätere Arbeit an einem Textspiel. Wichtige Bühnenregeln lassen sich daran verdeutlichen und einüben. Ein Einblick in Dramaturgie und dramatische Gestalten passiert nebenbei. Die Jugendlichen üben sich im Zusammenspiel und im „Aufeinander-Eingehen“. Aus eigenen sozialen und kulturellen Zusammenhängen sollen die Schülerinnen und Schüler sich selbst wahrnehmen und darstellen, wobei sie durch Spiel und Darstellung, aber auch durch Austausch und Reflexion sich mit der eigenen Rolle und den gesellschaftlichen Rollenerwartungen auseinandersetzen. Entsprechend der Interessenlage der Jugendlichen werden sie ein Stück entwickeln, das ihr Leben widerspiegelt und damit “Wir und das Leben" präsentieren.