Bei jeder direkten Kommunikation zwischen Menschen spielt der Körper eine entscheidende Rolle. Gestik und Mimik senden viele Signale, mit denen wir unsere Intentionen unterstreichen und illustrieren wollen und mit denen wir auch schlichtweg unsere Gefühlslage ausdrücken. Gleichwohl ist unsere Kommunikation oftmals sehr auf den verbalen Austausch angelegt, dies insbesondere auch im Unterricht bei der Vermittlung von Lehrinhalten.

'Stummes Stück' wird sich zusammen mit den Kindern auf den non-verbalen Austausch untereinander konzentrieren. Gemeinsam werden wir der Frage nachgehen, wie wir uns miteinander verständigen können, wenn uns Worte nicht zur Verfügung stehen. Mit Hilfe der Kinder und ihrer Fantasie werden in offenen Improvisationen Szenen entworfen, in denen unterschiedliche Herausforderungen bewältigt werden müssen. Dies können Fantasie-Reisen sein, Auseinandersetzungen untereinander, Begegnungen mit Unbekannten, Märchenfiguren oder auch Außerirdischen. Die gemeinsame Arbeit liegt dann darin, diese Herausforderung und ihre Bewältigung ohne bekannte Worte darzustellen. Die Möglichkeit für einzelne Szenen eine Fantasie-Sprache zu entwickeln und einzusetzen soll allerdings offen gehalten werden.

Am Ende stehen mehrere Szenen, in denen in durchaus unterhaltsamer Weise Konflikte und Herausforderungen ohne Worte gelöst werden. Die teilnehmenden Kinder lernen, sich ihrer körperlichen Ausdrucksmöglichkeiten bewusst zu werden und ihr Ausdrucksrepertoire zu erweitern. Gleichzeitig erfahren sie eine grundlegende Voraussetzung des Theaters:
Die Präsenz des menschlichen Körpers auf der Bühne. Diese steht noch vor dem Einsatz der verbalen Möglichkeiten und wird oftmals vernachlässigt. Dabei sollen die Möglichkeiten der 'klassischen' Rollenfindung und Darstellung im Theater vermittelt und genutzt werden, die auf eine bekannte und nachvollziehbare Realität abzielen - weniger die Mittel der Pantomime, die auf Überhöhung und (humoristische) Zuspitzung abzielen.