Ein Theaterprojekt für eine Seiteneinsteigerklasse (interkulturell)

Viele Spiele kommen ohne Muttersprache aus - auf der ganzen Welt.
Blicke und Körpersprache stellen die notwendigen Kontakte her und es entstehen Beziehungen.
Einige dieser Spiele sind Varianten von "Kindergeburtstagsspielen". Für SchauspielerInnen sind sie ein Training der Wahrnehmungsfähigkeit, der Körperkontrolle, der Gruppenbildung und der Verbesserung der Teamfähigkeit. Sie dienen dem gegenseitigen Kennenlernen und der Spielleiter hat viele Gelegenheiten, die gruppendynamischen Prozesse und individuellen Verhaltensweisen zu beobachten, ggf. zu mildern oder zu bestärken.
In diesem Zusammenhang bieten sich auch theaterpädagogische Vertrauensübungen an, je nach Möglichkeit und Bereitschaft der SchülerInnen. Vertrauen und Selbstvertrauen sind basal für das Benutzen einer neuen Sprache, denn das "Fehlerwagen" darf nicht mit Ängsten besetzt sein.
Die SchülerInnen entwickeln Sprachmotivation, wenn die Spielregeln komplexer werden. Das Bedürfnis nach verbalem Austausch wird verstärkt und wichtiger als die Hemmung.
Hier können die SchülerInnen abgeholt werden, ihre Deutschkenntnisse zu trainieren.
Der Spaß und die Spannung im Spiel ist der Träger.
Improspiele sind so lustig, dass man vergessen kann, dass die fremde Sprache schwierig ist. In Improvisationen ist die Unvollkommenheit eine häufige Quelle für Kreativität und Humor.
Ein wichtiges Hilfsmittel ist die Musik. Die Entwicklung kleiner, theatraler Choreographien schafft eine Atmosphäre von Gemeinschaft und ein Wir-Gefühl.
Die SchülerInnen werden gebeten, Musik ihrer Heimatländer mitzubringen. Es ist möglich, Improvisationen und Szenen auf diesen musikalischen Teppichen zu entwickeln.
Je nach Voraussetzungen in der Gruppe entstehen zu Bildern und Fotos Rollenspiele und Minidramen. Monologe dürfen in der Muttersprache gehalten werden und Klang der Stimme und der Körperausdruck lassen den Zuschauer verstehen.

Ob es eine Präsentation geben wird, bei der die SchülerInnen über die geschützte Gruppe hinaus etwas von sich zeigen, ist abzuwarten. Entscheidend wäre, ob dies dem Prozess förderlich ist.