"Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin." So heißt es im Artikel des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. Soweit die Theorie, aber wie schaut es in der Praxis aus?
Die Zeiten, in denen das Carl-Humann-Gymnasium ein reines Jungengymnasium war, sind zwar schon lange vorbei, aber vielleicht wünscht sich manch ein Junge diese Zeiten zurück, und vielleicht spürt manch ein Mädchen noch, dass sie früher in dieser Schule keinen Zutritt gehabt hätte? Wie funktioniert das tägliche Miteinander von Jungen und Mädchen im Schulalltag und wie "gleich" sind sie sich geworden?
Wie stark muss ich heute als Mädchen sein, und wie viel Schwachheit darf ich mir als Junge erlauben? Bin ich eigentlich froh, dass ich ein Mädchen bin und wann ist ein Mann nochmal ein Mann? In diesem Projekt sollen Geschlechterrollen und -klischees spielerisch erforscht, dargestellt und hinterfragt werden.
Hierzu arbeiten zwei Theaterpädagogen, Jens Niemeier und Sarah Jäger, jeweils mit einer Gruppe für Jungen und Mädchen, die, erst für sich anschließend gemeinsam, eine Eigenproduktion zum Thema Gleichstellung und Geschlechterrollen von Mann und Frau entwickeln.
Neben der koedukativen Arbeit lernen die Schülerinnen und Schüler in diesem Projekt, sich selbst und andere, insbesondere die MitschülerInnen des anderen Geschlechts bewusster wahr zu nehmen. Es verbessern ihre soziale und kommunikative Kompetenz und stärken durch das Erlebnis einer Aufführung auf der Bühne ihr Selbstbewusstsein.