Das Handlungsgerüst der Tragödie „Romeo und Julia“ wird als Improvisationsgrundlage für ein eigenes Theaterstück verwendet.
Das Stück handelt von der Integrationsschwäche zweier Clans. Deutlich wird gezeigt, wie die Werte der Erwachsenen an ihre Kinder weitergegeben werden. Diese sind oftmals die Leidtragenden, wenn diese vorgelebte Welt zu eng und ausgrenzend für andere ist. Wenn diese Werte nicht neu definiert werden und die Heranwachsenden keinen Raum zur Selbstreflexion bekommen, ist die Gefahr groß, dass die nächste Generation vor dem gleichen Problem steht: dem Umgang mit Fremden im eigenen Land, in der eigenen Stadt, in der eigenen Schule, im eigenen Kopf.
Theater spielen zeigt verschiedene Möglichkeiten auf: Geschichten wahrzunehmen, Geschichten zu erfinden, Geschichten wahr werden zu lassen, Geschichten vorzuleben und zum Gegenstand der Betrachtung zu machen. Es ist für die SchülerInnen eine wirkungsvolle und spannende Möglichkeit, mit politischen und individuellen Inhalten zu spielen, sie zu betrachten und manchmal sogar verändern zu können. Dieser Prozess entsteht durch die Einbeziehung der Lebenswelten der SchülerInnen von innen heraus. Dabei wird ihnen die Tragödie von Shakespeare spielerisch näher gebracht.
Im Theaterunterricht werden spannende Szenen aus „Romeo und Julia“ ausgesucht und mit ihren eigenen Themen und Bildern verknüpft. Das Schauspieltraining bringt sie der eigenen Körpersprache und dem eigenen Körperausdruck näher. Der Umgang mit Gefühlen wird spielerisch kanalisiert. Die Rollenarbeit ermöglicht die Wahrnehmung und Sensibilisierung für andere Menschen in ihren Lebenssituationen. Am Ende werden die Ergebnisse des Projekts aufgeführt.