Erich Kästners 1931 erschienener Kinderroman erzählt die Geschichte einer
ungewöhnlichen Freundschaft, die zunächst einmal auf einer Lüge beruht. Denn
Pünktchen (eigentlich Luise) stammt aus reichem Hause und guter Familie, während
Anton allein mit seiner kranken Mutter lebt und echte Not leidet. Trotzdem lernen sich die
beiden beim "Betteln" kennen, was Pünktchen eigentlich gar nicht nötig hat. Sie tut es, um
ihrer Kinderfrau zu helfen, die von ihrem zweifelhaften Liebhaber erpresst wird. Anton
dagegen ist gezwungen, es zu tun, damit er und seine Mutter finanziell über die Runden
kommen. Durch die Freundschaft der Kinder lernen sich auch die Eltern kennen und - trotz
aller sozialer Unterschiede - schätzen.
Kästners Roman erscheint heute - angesichts der immer weiter zwischen arm und reich
auseinanderklaffenden Schere - aktueller den je. Auch die Abgrenzung der verschiedenen
sozialen Gruppen verstärkt sich. Die damit auch einhergehende Ausgrenzung erleben die
Schülerinnen und Schüler am Nordpark tagtäglich.
Das von uns in Improvisationen selbst entwickelte Theaterstück nach der Romanvorlage
soll eine Einladung sein für mehr gegenseitiges Verständnis und die Überwindung von
Gegensätzen. Vor allem aber soll es deutlich machen, dass der Wert eines Menschen
nicht vom Inhalt seiner Geldbörse abhängig ist.