Grundkenntnisse der Technik des Conga-Spiels (Open und Bass) werden eingeübt. Daraus entstehen einfache Rhythmus-Pattern, die über die von mir entwickelte Trommel-Sprache TAKA TUN vermittelt und so ohne Noten intensiv verinnerlicht und abrufbar werden. Nach und nach entstehen mehrstimmige Rhythmus-Geflechte. Die Anforderungen an Konzentration und Koordination steigen entsprechend den Fähigkeiten des einzelnen Schülers. Auch synkopische Rhythmen kommen ins Spiel. Alles baut aufeinander auf, so dass fast unmerklich eine Schwierigkeitsstufe nach der anderen bewältigt und das Zusammenspiel immer komplexer wird.
Die den Rhythmen zugehörigen Gesänge finden immer großen Anklang, die fremden Sprachen (Spanisch, Creole, Patois, Yoruba) sind erfahrungsgemäß spannend für die Kinder und werden spielend erlernt.
Informationen über die Herkunft der Instrumente und Rhythmen, Geschichten, die ich auf den Reisen in die Ursprungsländer der Rhythmen und Lieder erlebt habe sowie Geschichten von meinen kubanischen und kolumbianischen Lehrern fesseln die Kinder. Sie werfen neue Fragen auf, regen die Kinder an, ihre Erfahrungen einzubringen mit Musik, von Reisen in andere Länder und Begegnungen mit Menschen aus anderen Kulturen zu erzählen. So wird der Horizont in den Gesprächen erweitert und das Interesse nach mehr Informationen und Wissen geweckt. Ab und zu spiele ich zu den Trommel-Rhythmen Klavier oder Geige oder E-Bass. Das Zusammenspiel eröffnet weitere Erfahrungsmöglichkeiten. Instrumente der kleinen Perkussion kommen hinzu und schulen die Feinmotorik. Der Klang der Rhythmen selbst gibt den Kindern Rückmeldung zum Stand ihres „Könnens“, ihrer Konzentration. Der Wunsch, es richtig zu machen, entsteht von alleine und spornt die Lernbereitschaft an. Neben der musikalischen Entwicklung passiert auch eine sozial-emotionale: Das Anstreben einer guten Zusammenarbeit mit dem Resultat von Musik, die möglichst perfekt klingt, schweißt die Kinder zusammen, das Gemeinschaftsgefühl wird enorm gefördert. Die Erfahrungen, dass es sich lohnt, Einsatz zu zeigen, Geduld und Ausdauer im Üben aufzubringen, sich zu konzentrieren um eine Herausforderung zu meistern, ein Ziel zu erreichen, stärkt die Kinder in ihrer Persönlichkeit und gibt motivierende Impulse mit auf den weiteren Weg.
Das Jahreskonzert sowie die Auftritte bei diversen anderen Gelegenheiten im Schuljahr lässt die Kinder stolz auf das Erlernte, Erreichte blicken mit Lust auf mehr.
Es ist festzustellen, dass die Kinder in der Regel fröhlich und beschwingt aus den Trommel-Stunden gehen.
Für das ein oder andere Kind hat das Trommeln in der Gemeinschaft durchaus therapeutische Wirkung.