Unter Anleitung eines erfahrenen (Bühnen-)Autors und Regisseurs wird in diesem Projekt von den SchülerInnen ein eigenes innovatives Drama entwickelt, das Elemente von Science Fiction, Mystery und des Experimentaldramas beinhaltet.

Inhalt der Rahmenhandlung:
Phase I - Auf der imaginären Insel "Nimbosa V." stranden zeitgleich, aber an verschiedenen Stellen, zwei Gruppen von Jugendlichen. Beide sind sehr unterschiedlich und wissen zunächst nichts voneinander. Die eine Gruppe stammt aus der Jetzt-Zeit, die andere aus dem Jahr 2144. Der Kampf ums Überleben prägt vom ersten Tag an das Verhalten der beiden Gruppen.
Phase II - Bei der Erkundung der Insel treffen die Gruppen aufeinander und entdecken fasziniert, wie unterschiedlich sie sind. Für besondere Verwirrung sorgt die auseinanderdriftende Zeitdimension. Jede Gruppe proklamiert für sich in der "wirklichen" Zeit zu sein, aber was ist die Wirklichkeit?? Und spielt das überhaupt eine Rolle angesichts des Überlebenskampfes, in dem beide Gruppen stecken? Wie gehen beide Gruppen in dieser Extremsituation miteinander um?
Die Phasen lll-V - werden von der Projektgruppe selbst entwickelt, ebenso wie alle konkreten Details und Inhalte des Stücks. Dramaturgisch gibt es mehrere sehr spannende Optionen bis zum finalen Höhepunkt.

Künstlerische Konzeption von "Nimbosa V.":
Der experimentelle Gehalt des Dramas drückt sich in seiner künstlerischen Form aus. Unter vollkommenem Verzicht auf Dialoge und gesprochene Worte soll eine Art "Stummfilmtheater" auf die Bühne gezaubert werden, das in seiner expressiven Mimik und Gestik an die 1920er Jahre erinnert. Zwischentexte werden eingeblendet bzw. von einem Sprecher vorgetragen. Unterstützt wird die Handlung von einem exklusiven Soundtrack, der live von einem Orchester der Schule eingespielt wird.
Auch die Einbindung von tänzerischen Ausdrucksformen ist geplant.

Die inhaltliche und dramaturgische Ausarbeitung des Stücks erfolgt in Kleingruppen von 4-5 SchülerInnen, die ihre Ideenskizzen schriftlich entwerfen und präsentieren. Ergänzt wird dieses Verfahren durch parallel laufende Improvisationsübungen der ganzen Gruppe, bei denen Ideen "aus dem Bauch heraus" spielerisch entwickelt, präsentiert und auf ihre Stücktauglichkeit hin reflektiert werden.
Der tiefere Sinn des Theaterstücks liegt in der Selbst-Reflektion und im Selbst-Bewusst-Werdungs-Prozess der SchülerInnen, gekoppelt mit der Phantasie, sich eine Zukunft vorzustellen, in der ihre Altersgenossen vollkommen anders sind, andere Wertvorstellungen besitzen, von einer anderen Sozialisation und technischen Entwicklung beeinflusst worden sind. Hinzu kommt die psychologische Komponente, der Überlebenskampf, dem beide Gruppen ausgesetzt sind und die Frage, nach welchen moralischen Werten dieser ausgetragen wird. Auch die immerwährende Frage der Macht als einer Grundkonstante menschlichen Verhaltens soll reflektiert und im Stück behandelt werden.