Mit unseren Sinnen erfahren wir die Welt. Einen Trommelsound „nur“ zu hören kann ganz schön sein. Selbst zu trommeln, ist allerdings eine Erfahrung, die mit keiner anderen vergleichbar ist. Beim Musik machen sind für uns in erster Linie das Hören und Fühlen wichtig. Durch ihr Zusammenwirken führen sie uns zu unserem musikalischen Ziel.
Wir befassen uns mit Dingen, um sie zu begreifen. Zum Trommeln auf Naturtrommeln werden die Hände unmittelbar eingesetzt. Der hautnahe Kontakt zum Instrument und zum Rhythmus ist auf jeden Fall „Sinnvoll“. Wir können mit unseren Händen sofort „begreifend“ einen Rhythmus aus uns selbst gestalten, einen Sound erschaffen, dessen Schwingungen unseren ganzen Körper ergreift und Freude vermittelt.
Die Kinder
-lernen Materialien in Hinsicht auf ihre Klangeigenschaften zu untersuchen
-entdecken Resonanzräume am Körper durch Body-Perkussion
-bauen gemeinsam Cajongas (eine Mischung aus Cajon und Congas)
- gestalten und bemalen die Trommeln
-erzeugen mit ihren eigenen Händen Trommelklänge
-spüren Musik hautnah
-lernen in der Gruppe verschiedene Rhythmen
und verschiedene Schlaginstrumente zu spielen
-improvisieren und singen gemeinsam
-lernen mit der Musik auch Geschichten des afrikanischen Kontinents kennen
Musik gehört zu den ältesten Heilmitteln in der Geschichte der Menschheit. Musik soll die Atmung verlangsamen und die Stimmung heben. Die Praxis, beim Spiel der Trommel beide Hände zu bewegen, hat eine ausgleichende und harmonisierende Wirkung auf Körper und Geist. So führt Musik machen zu einer Verbesserung der Denkfähigkeit, der räumlichen Wahrnehmung und des Gedächtnisses. Musik dient auch der Entspannung, Ablenkung, Kompensation und Stressbewältigung. Wie glücklich Kinder mit Musik sein können, ihre kreativen Fähigkeiten dadurch entwickeln und weit über musikalische Fertigkeiten hinaus soziale Kompetenzen erwerben, steht heute außer Frage.

Die Kinder der Gruppe erleben sich als selbsttätige Musiker.
Aus dem Tun wächst das Können. So sollen die Kinder eingeladen werden, mit einzusteigen und das nachmachen, was sie hören. Ein zu hoher Anspruch oder zu große Erwartungen bremsen den Entwicklungsprozess des Übenden. Wenn die Kinder den Rhythmus spüren und sich aktiv hingeben können, werden sie die Rhythmen „spielend“ beherrschen. Im wahrsten Sinne des Wortes trägt die Körperlösung, die Entspannung, zum Gelingen des Trommelns bei. Wer lockere Muskeln hat, ist wendiger und kann sich leichter bewegen. Verspannungen im Oberkörperbereich, resultieren daraus, dass wir uns anstrengen, um etwas zu erreichen. Wir würden nie auf die Idee kommen, etwas mit Geduld und Gelassenheit zu tun, wenn wir uns etwas Wichtiges aneignen wollen. Aber das ist das Geheimnis einer jeder Kunst: Sich dem Prozess mit Geduld überlassen.
Dass Kinder, die sich musikalisch betätigen, nachweislich ihre Kreativität schulen, ihre Konzentration trainieren, allgemein ihr Leistungsvermögen fördern u.a.m., sollten als Legitimation der musikalischen Förderung genügen. Es liegt auf der Hand, dass gerade musikalische Spiele durch die Einbeziehung der Sinne, der Motorik, der Aufmerksamkeit und des Gedächtnisses sowie nicht zuletzt durch die Stimulierung positiver Gefühle ganz besonders geeignet sind, die Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes zu fördern.