An dem Projekt nehmen bis zu 20 psychisch kranke Kinder und Jugendliche teil, die für die Dauer ihres Aufenthalts in einer Tagesklinik in der „Schule für Kranke“ beschult werden. Sie sind im Alter von 6 bis 18 Jahren und werden je nach Alterszusammensetzung in zwei bis drei jahrgangsübergeifenden Gruppen unterrichtet.
Die Aufenthaltsdauer beträgt durchschnittlich ca. 3 Monate; die Gruppenzusammensetzung ändert sich daher immer wieder. Insofern wird nicht auf eine Abschlusspräsentation hingearbeitet; kleine gegenseitige Präsentationen sind aber vorgesehen und ggf. auch Aufnahmen mit einfachen Mitteln, die den SchülerInnen abschließend zur Verfügung gestellt werden – als Abrundung einer gemeinsamen Arbeitsphase und greifbare Anerkennung des Geleisteten.
Die SchülerInnen schlagen Musikstücke aus dem Popularbereich vor oder komponieren / texten selbst und haben dazu u.a. einen „Baukasten“ an Grooves zur Verfügung, die vorher mit eher ungewöhnlichen Instrumenten oder Percussion-Instrumenten oder Mischungen daraus gemeinsam entwickelt wurden. Dazu können Gesang und als mögliche Harmonie-Instrumente Klavier / Keyboard und Gitarre eingesetzt werden. Die Stücke / Eigenkompositionen werden in der Gruppe und weitest möglich von den SchülerInnen selbst arrangiert und dann eingeübt, wobei auf individuelle Begabungen oder Vorerfahrungen musikalischer Art eingegangen werden kann (v.a. bei Gesang und Begleitung durch Klavier / Keyboard / Gitarre), was Einzelnen das Erkennen besonderer eigener Stärken ermöglicht.
Die Gruppen sollen sich ihre Ergebnisse gegenseitig präsentieren.
Unabhängig davon, ob die SchülerInnen sich mit individuellen Stärke einbringen möchten oder es genießen, einfach Teil eines zuvor gemeinsam entwickelten grooves zu sein, sie werden befähigt, sich kreativ musikalisch auszudrücken, während gleichzeitig Körper- und Hörwahnehmung geschult und Selbst- und Fremdwahrnehmung gestärkt werden.
Die Freude am gemeinsamen Tun und über individuelle und gemeinsame musikalische Erfolgserlebnisse tun ihr Übrigens.
Es sind also neben Kreativität und der Möglichkeit, eigene Ideen verwirklichen zu können, v.a. "kleine" Erfolgserlebnisse in einem geschützten Rahmen, die zu neuem Selbstvertrauen führen können.
In einem relativ angstfreien Raum werden die Zusammenarbeit in der Gruppe gefördert und "soft skills" trainiert: die SchülerInnen lernen, aufeinander zu achten, auf andere zuzugehen, Vertrauen aufzubauen und Regeln zu akzeptieren.
Es kann für den Genesungsprozess nicht nur bedeutsam sein, seinen Platz im musikalischen und sozialen Ganzen zu finden, die Wichtigkeit des eigenen Beitraigs für das Ganze zu erkennen und sich gleichzeitig darin geborgen fühlen zu können, sondern auch, nach Lust und Laune auch mal Grenzen zu überschreiten und "auf die Pauke zu hauen".
Für all dies soll das Projekt "Music is it!" einen Rahmen bieten.