Lysistrata (deutsch etwa "die Heeresauflöserin") ruft die Frauen von Athen und Sparta zusammen, um dem seit 20 Jahren tobenden, unseligen Peleponnesischen Krieg endlich ein Ende zu setzen. Gemeinsam verschanzen sie sich auf der Akropolis und zwingen letztlich durch Liebesentzug die kämpfenden Männer zur Einsicht. Aristophanes schrieb die Komödie "Lysistrata" im Jahre 411 v. Chr., das Thema hat bis heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Die literarische Vorlage besitzt Charme, Aberwitz und ein großes Potential philosophischer Betrachtungsmöglichkeiten über die verheerenden Folgen von Kriegen und den Krieg der Geschlechter. Beides Themen, die Jugendlichen dieser Altersgruppe sehr nahe sind - gerade heute, wo sich Männlichkeits-Bilder wieder "militarisieren", Frauen-Bilder "feminisieren". Zudem finden sich in der antiken griechischen Dramenstruktur viele Elemente, die die erfolgreiche Rezeptur des Theaterspiels bis heute ausmachen, etwa Chor, Choreografie, Streitgespräch, derbe Satire neben dramatischer Zuspitzung, Katharsis etc.
So wird Aristophanes‘ Komödie in zweierlei Hinsicht die Grundlage sein, die anregen soll zur Reflexion über die eigene Rolle, die Beziehung der Geschlechter und den Umgang miteinander. Daraus werden eigene Bilder und Szenen entwickelt, die der 2500 Jahre alten Geschichte einen frischen, gegenwärtigen und sehr persönlichen Blickwinkel abgewinnen sollen.