In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges wird der Waisenjunge Krabat Lehrling in einer Wassermühle. Wie alle Gesellen gerät er nach und nach zunächst willig immer tiefer in die Fänge des Meisters, der in den schwarzen Hexenkünsten bewandert ist. Als Krabat sich verliebt und einer seiner Freunde getötet wird, stellt er sich gegen den Meister. Doch am Ende kann nur die Liebe seines Mädchens den Zauber durchbrechen.
"Krabat" wurde von Preußler 1971 nach einer sorbischen Volkssage geschrieben. Die Geschichte um Themen wie Liebe, Freundschaft und die zerstörerische Kraft der schwarzen Magie, die nur eine wahre Liebe besiegt, wurde sehr schnell zu einem der meist gelesenen Jugendbuchklassiker der deutschen Nachkriegszeit.
Für viele Jahrgangsstufen 5 und 6 ist "Krabat" mittlerweile ein Unterrichtsstoff, so auch am Heinrich-Böll-Gymnasium. Eine theatralische Umsetzung bietet so eine gute Möglichkeit für SchülerInnen, sich diesem Thema nochmals und vertiefend von einer anderen Perspektive zu nähern und für die, die es gerade durch nehmen, diesen Stoff auch einmal auf der Bühne umgesetzt zu sehen.
Der "Verlag für Kindertheater - Uwe Weitendorf GmbH" in Hamburg, der die offiziellen Rechte der Bühnenfassung für Schulen und Theater hat, brachte in Zusammenhang mit der Aufführung am Hamburger Schauspielhaus 2010 eine theaterpädagogische Handreichung heraus, anhand der die speziellen Herausforderungen des Stückes, wie etwa die Verwandlung in Raben oder Umsetzung der Zaubersequenzen, dem Regisseur willkommene Anregungen für die Probenarbeit bietet.
Nach Auskunft des Verlages gibt es in der Bühnenfassung ungefähr 20 Rollen, sodass bei einer normalen Gruppenstärke der Projekte alle SchülerInnen eingebunden werden können. "Krabat" soll am Ende des Schuljahres einige Mal für die Schüler der Stufen 5 - 7 in der Aula aufgeführt werden.
Die SuS unserer Sprachfördergruppen, die in einem ähnlichen Alter wie die Projektteilnehmer/innen aus den Regelklassen sind, haben die Möglichkeit, am Theaterstück teilzunehmen. Wir haben dieses Jahr sehr gut Erfahrungen mit der Integration der Schüler/innen aus den Sprachfördergruppen gemacht.
Die gemeinsame Arbeit an einem so großen Produkt wie einer aufwändigen Theaterinszenierung fördert den Kontakt zwischen den deutschen Kindern und den Kindern mit Migrationshintergrund und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Integration. Auch aus sprachlicher Sicht ist eine gemeinsame Arbeit im Theaterprojekt ein großer Gewinn für die Schüler/innen aus den Sprachfördergruppen.