“Kommt! Lassen wir die Puppen tanzen...?!“

Angeregt durch die Frage der OGS Leiterin, “wir haben hier so ein schönes Puppentheater. Könnten Sie nicht im nächsten Projekt etwas damit machen?“, möchte ich die bewährte Methode des Playbacktheaters diesmal durch die Form des Puppentheaters ergänzen und erweitern.
Beim Playbacktheater erzählen die Kinder selbst erlebte Geschichten, die dem jeweiligen Erzähler von den anderen Kindern zurückgespielt wird (playback). Auf Bühnenbild und Requisiten wird in den improvisierten Szenen vollständig verzichtet. Auch diese Elemente werden von den Spielern wenn nötig dargestellt. Vorstellungs- und Ausdruckskraft werden so in besonderem Maße gefördert. Durch die erzählten und gespielten Alltagsgeschichten bekommt die Lebenswirklichkeit der Kinder einen (Resonanz)- Raum.
Warum diesen Raum nicht durch Puppen erweitern? Warum nicht einmal eine selbst erlebte Geschichte mit Puppen spielen? Ändert sich dadurch etwas an der Geschichte?
Und kann ich mit den Puppen auch auf der “normalen“ Bühne spielen? Oder müssen die Puppen in ihrem Puppentheater bleiben? Können Puppen und Menschen zusammen auf einer Bühne spielen? Vielleicht hat auch eine Puppe eine selbst erlebte Geschichte zu erzählen? Und wer spielt sie ihr dann zurück?
Diese Fragen möchte ich mit den Kindern zusammen erforschen und so ein ästhetisches Experimentierfeld eröffnen. Die Kinder lernen zwei starke theatrale Formen kennen und nutzen. Vielleicht müssen auch neue Puppen hergestellt werden, je nachdem welche Figuren in den Geschichten vorkommen. Auch die Ergänzung der Alltagsgeschichten durch passende Märchenmotive oder Puppenstücke ist für mich eine weitere denkbare Möglichkeit. Zum Abschluß des Projektes werden wir unsere Forschungsergebnisse vor Publikum präsentieren.
Durch das Wechselspiel der beiden Theaterformen möchte ich die Kinder in Ihrer ästhetischen Wahrnehmung bilden und sensibilisieren. Das Puppentheater sorgt. außerdem durch seine starke theatralische Form für eine größere Distanz zu den Geschichten. Diese Distanz kann den Kindern unter Umständen einen noch geschützteren Raum bieten, um sich mit ihrer inneren und äußeren Lebenswelt spielerisch auseinandersetzen zu können.