Wie fühlt es sich körperlich oder auch emotional an, alt zu sein? Wie möchte ich leben, wenn ich älter / alt bin? Was stört mich, was bewundere ich an alten Leuten? Diese Ausgangsfragen sind Startpunkte der Rollenarbeit. In “alte” Rollen schlüpfen heißt auch, diese Menschen zu verstehen. Aber es macht auch Spaß mit Humor, aus der anderen Perspektive zu agieren. neben den Eltern und LehrerInnenrollen schlüpfen die Kinder auch in SeniorInnenrollen.
Im Vordergrund steht natürlich das Theatertraining mit der Rollenarbeit. Das Grundlagentraining wird auch von der Perspektive des Körperbewusstseins/der Bewegung angegangen. In zweiter Instanz entstehen Improvisationen. Biographische Erlebnisse flißeen in das Theaterspiel ein. Erzähltheaterformen werden vermittelt und auf die Szenen angewandt. Impros werden aufgenommen und textlich verarbeitet. Die Kinder werden auch Methoden des kreativen Schreibens anwenden. Eine Vorstellung entsteht.
Folgende Aktivitäten sind außerdem geplant: Audiointerviews von Großeltern, der Besuch eines Altenheims oder ein Film sind genauso Inputmaterial wie z.B. Kinderbücher über Kindheit früher (“Erzähl mir, wie es früher war”. Demenz (“Der Fuchs, der den Verstand verlor”), Gleichgültigkeit im Alter (der Dialog mit Murla aus “Die unendliche Geschichte”) oder Tod (“Kannst du pfeifen, Johanna”). Zudem sehen die Kinder das Stück “Das Herz des Boxers” bei Theater im Fluss über einen Jugendlichen, der im Altersheim Sozialstunden ableistet.
Das Thema ist wichtig in einer Zeit der Separation, wo man meist nur noch die eigenen Großeltern als alte Leute wahrnimmt, aber auch im HInblick von Partizipationsprozessen. DIe Auseinandersetzung mit eigenen Wünschen und Zukunftsplanungen soll dabei genauso wichtig sein wie das Kennenlernen der Lebenswirklichkeit der Alten. Mit dem Eintauchen in andere Lebenswelten werden soziale Kompetenzen wie Empathie und Kommunikationsfähigkeit geschult. Die TeilnehmerInnen lernen neben dem kreativen Schauspiel Sichtweisen anderer Lebenssituationen einzunehmen.

Phase 1: August bis Dezember: “Inventarisierung”, Behandlung des Themas, Entwicklung des Gruppenbewusstseins und erste Dialoge.
Phase 2: Januar bis März: “Komposition”, Szenenarbeit, Wiederholung und Proben der entstandenen Szenen. Konzeptskizze.
Phase 3: April bis Ende: “Regie”; Umsetzung des Konzepts mit Regie, Bühnenbild, Musik, Technik, Plakat, Flyer unter Beteiligung der Kinder: Aufführung.