“Gegen den Hass” ist ein theaterpädagogisches Angebot für SchülerInnen der 10. Klasse. Theaterpraxis vermittelt zwischen den Anforderungen ästhetischen Handelns und den auf Wechselseitigkeit beruhenden Prozessen des Austausches innerhalb einer Gruppe. Im Theaterspielen gilt Freiheit von der Konvention, Verhaltensautomatismen des normalen Lebens werden außer Kraft gesetzt. An ihre Stelle treten Lösungen für unkonventionelle Situationen im Hier und Jetzt. Dabei gilt: Annehmen und etwas daraus machen. Verhalten wird in diesem Rahmen nicht mehr objektiv - also aus externer Perspektive - als “richtig” und “falsch” beurteilt, sondern stellt in der Selbstwahrnehmung des Einzelnen und die Freiheit des Handelns in den Mittelpunkt. Theater spielen sensibilisiert für die eigene Entscheidungskompetenz und konfrontiert jeden einzelnen mit der Verantwortung für sein Handeln als Individuum und als Teil einer Gruppe. Am Ende des Prozesses steht eine Aufführung. Durch das gemeinsame Interesse am “Produkt” entstehen reale Anforderungen an das eigene Verhalten in der Gruppe.
“Gegen den Hass” ist ein Theaterstück, das auf Texten von Carolin Emcke, Peter Siebenmorgen und selbst entwickelten Texten der SchülerInnen basiert. Grundlegende Fragen nach möglichen Ursprüngen von Fremdenfeindlichkeit und ihren Auswüchsen sind der Ausgangspunkt der gemeinsamen Arbeit, an dessen Ende die Aufführung einer Szenencollage steht. Dabei werden die SchülerInnen angeregt, sich selbst und ihre eigenes Verhalten zu hinterfragen, ihre nähere Umgebung wahrzunehmen und Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln, um Fremdenfeindlichkeit und Vorurteilen gegenüber Position beziehen zu können.