Den tierischen Bewohnern eines kleinen Zoos geht es schlecht: Das Fressen ist knapp, die Käfige eng und morsch, kaum ein Besucher verirrt sich in ihren Zoo, der Zoodirektor ist müde und rastlos. Als sich eine Katastrophe ankündigt, nehmen die Tiere ihr Schicksal selbst in die Hand…
Tierdarstellungen erfreuen sich bei Primarstufenkindern großer Beliebtheit und bieten viele Möglichkeiten, Bewegungsdrang und Spielfreude zu verbinden. Die Tiere vor allem durch ihre Bewegungen hinreichend dazustellen, ist ein erstes Ziel. Eingesperrt sein oder sich frei zu bewegen, wird ein weiteres wichtiges Thema darstellen. In der kleinen Zoogesellschaft gibt es Familienbande, Streitereinen und Freundschaften, deren Darstellung es den Kindern ermöglicht, die Spielgeschichte mit ihrer Lebenswirklichkeit in Verbindung zu bringen.
Mit den Instrumenten der Improtheaters werden die Kinder an Rollenspiel und szenischer Darstellung herangeführt. Spannung und Spaß stehen dabei im Vordergrund. Gemeinsam wird die Spielgeschichte entwickelt. Anleihen aus Buch, Film und Fernsehen, von den Kindern häufig gefordert, sind erwünscht und werden phantasievoll umgestaltet. Rhythmus und Musik werden ebenfalls eingebunden.
Bewegungs- und Koordinationsspiele bilden den Einstieg der wöchentlichen Probenarbeit und nehmen einen wesentlichen Platz ein. Darstellungsspiele, Sprach- und Sprechübungen kommen hinzu und werden kontinuierlich weiterentwickelt. Zunehmend werden die Kinder angeleitet, das Spielgeschehen zu beobachten und zu reflektieren. Den unterschiedlichen Interessen entsprechend werden alle aufführungsrelevanten Aufgaben weitgehend von den Kindern selbst mit einfachen Mitteln gelöst. Die enge Zusammenarbeit mit dem Westfälischen Landestheater macht es möglich, den „großen Kollegen“ bei ihrer Arbeit zuzusehen und dient der zusätzlichen Motivation.
Nach einer Orientierungsphase wird den Kindern eine Anspielgeschichte als Ausgangspunkt angeboten. Es gibt keine fertigen Figuren, keine Hauptrolle, jedes Kind hat die Möglichkeit, in eine Figur nach eigenen Wünschen und Ideen zu schlüpfen und diese auszugestalten. Gemeinsam wird so das Stück von Woche zu Woche weiterentwickelt. Schlusspunkt des Projekts ist das gemeinsame Erfolgserlebnis einer gelungenen Präsentation vor Mitschülern, Eltern und Lehrern am Ende des Schuljahres.