Das Projekt basiert auf dem Roman „Ein Krokodil taucht ab und ich hinterher“.
Was tun, wenn es zu Hause brennt und der Vater seine neue Freundin, die Opernsängerin Katharina, plötzlich interessanter findet als die gemeinsamen Studien am Reptil, dem Mississippi Alligator, und besten Freund Orinoko? Und als diese Katharina prompt mitsamt ihrer nervigen Tochter das Zuhause besetzt, Chaos stiftet und den Lieblingsalligator das Klo hinunterspült, taucht Paul ab in die Kanalisation, dem hinuntergespülten Krokodil hinterher, um seinen Freund zu retten und trifft auf eine Kinderbande, die dort lebt. Anführer Leo nimmt ihn auf und seine neuen Freunde helfen bei der abenteuerlichen Suche. Eine Bande Kinder, die sich in die Kanalisation zurückgezogen haben, weil sie alle mit der Situation zu Hause bei ihren Eltern nicht zurechtkamen, schließt sich zusammen und beginnt, auf die besonderen Fähigkeiten eines jeden Kindes zu bauen um Wege zu finden, aus der eigenen Misere heraus zu kommen. Ideal ist keiner der Wege, aber es sind Wege, die mit allen Schwierigkeiten, durch das Leben führen können. Die Leser werden ermutigt, an sich selbst zu glauben und dem Leben zu vertrauen.
Durch die szenische Auseinandersetzung mit dem Abenteuerroman erfolgt bei den Darstellern und Schreibern eine Verknüpfung zwischen vertrauten assimilativen und neuen akkomodativen Aspekten, vertraute Charakteristika des Textes ermöglichen einen Zugang zum Inhalt des Buches und bieten natürlich Anknüpfungsmöglichkelten zur eigenen Deutung. Die Bühne hilft den TeilnehmerInnen dabei, einen "gesicherten" Versuch des eigenen Er- Lebens auszuprobieren. Die Stimme, der Körper und der Geist werden gefordert und erprobt, Zusammenhänge des Miteinanders beobachtet und erkannt, sowie die freie Rede - das Improvisationstalent geschult. Perspektiven ändern sich, das Selbstvertrauen wächst und die erlangte soziale Kompetenz ermöglicht einen neuen Umgang mit der Realität. Parallel wird das Buch und die darin befindlichen Themen Bestandteil des regulären Unterrichts sein und somit erhält die Klasse Inspiration und Impulse zur eigenen Umsetzung der Arbeit auch von Seiten der Schule. Dies schafft eine neue Qualität der Begegnung und Bindung. Die SchülerInnen erwerben während der gemeinsamen Arbeit Kompetenzen, welche ihnen nicht nur im Fachbereich helfen, sondern auch Schlüsselfähigkeiten vermitteln, die ihnen den Alltag, die schulischen und privaten Anforderungen, erleichtern. Mit dieser künstlerischen Arbeit wird das kulturelle Interesse als auch das künstlerische Urteilsvermögen geschult. Nicht zuletzt ermöglicht die eigene künstlerische Tätigkeit einen angemessenen Umgang mit der Welt des Medienkonsums.