Als der Kleine Prinz (welcher auch eine kleine Prinzessin sein kann) von seinem Planeten zu seiner Reise in das Unbekannte aufbricht, erlebt er eine Reihenfolge tragisch-komischer Begegnungen: er lernt einen Trinker kennen, der einsam auf seinem Planeten seine Zeit damit zubringt, sich abwechselnde zu schämen oder zu trinken. Danach begegnet er einem Nachtwächter, welcher im Minutentakt das Licht an und ausmachen muss, einfach weil es eine Weisung so besagt. Auf dem anderen Stern wiederum gibt es einen Eitlen, welcher bewundert werden will und den Kleinen Prinzen zu seinem Bewunderer degradiert. So begegnet der Kleine Prinz einer Fülle von interessanten Charakteren, welche die SchülerInnen nachspielen und weiter entwickeln. Auf der Bühne ist es erlaubt, hemmungslos eitel zu sein. Die Jugendlichen dürfen einen Trinker ohne böse Folgen erforschen. Wie ist es, wenn die Welt über Rechenaufgaben erfasst werden soll (der Geograph)?
Spielerisch werden die TeilnehmerInnen sich mit gesellschaftlichen Themen auseinander setzen: welche Zwänge und Süchte fallen ihnen auf? Wen erleben sie seltsam? Welche Perspektive auf das soziale Erleben bringen die Einzelnen mit und ein?
Das Projekt wird gemischt von SchülerInnen des Berufskollegs und einem Gymnasium gestaltet. Sie erleben und untersuchen vieles von dem, was sie bewegt und beschäftigt, auf der Bühne und haben Spaß am Theaterspiel. Dieser Prozess wirkt sich nachhaltig auf ihr Leben aus und durch die Arbeit in der Gruppe auch auf ihr soziales Verhalten. Die TeilnehmerInnen lernen, ihren Körper bewusst einzusetzen, wie sie Stimmungen darstellen können und wie sie durch nonverbale Haltung dem Zuschauer verraten, was sie als nächstes vorhaben. Bewegungsarbeit und Aufmerksamkeitstraining sensibilisiert sie für sich selbst und die anderen TeilnehmerInnen. Auf dieser Basis entwickeln sich die Figuren und zudem ein Vertrauen untereinander in der Gruppe. Jede Rolle kann von einem Mädchen oder einem Jungen gespielt werden. Improvisationen werden zu Szenen festgelegt und wiederholt, bis sie aufgeführt werden können. Die SchülerInnen finden ihre eigenen Worte für die Situationen. Durch wiederkehrende Gesprächsrunden in der jede/-r gehört und wahrgenommen wird, festigt sich das, was für das Zusammenspiel in einem Projekt am wichtigsten ist: das Miteinander.