Diese „Dramödie“ steckt voller Machtkampf, Verwirrung und Intrige. Oder geht es um Zauber und Natur, Menschlichkeit und Versöhnung? Wie fatal können die Konsequenzen von Realitätsverlust sein und wie wundervoll ist Versunkenheit?
Deutlich zu erkennen sind die Bezüge zu Fluchtthematik und Verlustangst, Politik und Gesellschaft. Aber egal wie vieldeutig und komplex das Stück auch sein mag, richtig spannend wird es, wenn Jugendliche selbst herausfinden welcher Aspekt sie daran interessiert.

Die Geschichte selbst wird locker in einer gekürzten Vorlage vermittelt. Sobald Rollen und Handlungsablauf erfasst sind, eröffnet sich spielerisch die zweite Runde zum Wechselspiel von Fokus und Perspektive. Szenische Bilder werden über das Spiel mit Improvisation und Imagination erschaffen. Die „Gesichter der Natur und die Verwunschenheit der Insel“ laden regelrecht dazu ein, Sinneserfahrungen lebendig werden zu lassen.

Basisübungen zu Raum, Körper und Sozialbezug werden durch intensive Spiele mit Stimme und Ausdruck ergänzt. Gelegenheit für Entspannung, Achtsamkeit und Wahrnehmung fördert die Entwicklung der erwünschten Gruppendynamik. Mit klarer Reflexion soll eine Atmosphäre entstehen, in der Verwandlung und konstruktive Kritik möglich sind.

Die Lust am Spiel mit Shakespeares poetischer Sprache wird mit markanten Textfragmenten geweckt. Altertümliches lässt sich enträtseln, eigene Aussagen können sich „verschnörkeln“.
Herangeführt werden die Akteure an das Kippen von Komik und Drama beim Kombinieren von Emotionen, Personen und Ort. Der Textumfang wird dabei individuell angemessen. Das weite Spektrum der Aussagen und Inhalte kann aktiv durch die Akteure verändert werden. Auch die Form der Inszenierung entwickelt sich erst mit den Präferenzen der SuS. Stil und Gestaltung der Kostüme und Kulisse werden ein paralleles Gruppengeschehen sein. Ziel des Projekts ist die gemeinsame Aufführung vor Publikum nach einem erlebnisorientierten Prozess.