In der mehrjährigen Zusammenarbeit mit der Förderschule Lentzestraße im Rahmen des
Programms Kultur und Schule konnte die Erfahrung gemacht werden, dass eine die
Schullaufbahn begleitende Kontinuität in besonderem Maße den spezifischen
Bedürfnissen der Zielgruppe gerecht wird. Im Schuljahr 2011-2012 könnte dieser Ansatz
vertieft und strukturell etabliert werden, indem zwei Klassen jahrgangsübergreifend
einbezogen werden. Die Schüler/innen könnten nachhaltig in ihrer sozialen, emotionalen
und kulturellen Kompetenz gefördert werden. Durch den jahrgangsübergreifenden Ansatz
könnten Qualifikationen unabhängig vom Alter wahrgenommen und respektvoll erfahren
werden.
Vor dem Migrationshintergrund einiger Schüler/innen wird es ein Schwerpunkt sein,
Rhythmen verschiedener Kulturen einzubeziehen. Moderne Grooves aus Umfeld und
Interesse der Teilnehmenden und ihre eigenen Ideen werde aufgegriffen. Über elementare
Rhythmik, Übungen zu Bodypercussion und Vokalpercussion und Spieltechniken für
verschiedenste Percussion-Instrumente werden einfache bis komplexe Strukturen
vermittelt und vom Unisonospiel bis hin zu vielschichtigen Kompositionen hin entwickelt.
Die Kinder und Jugendlichen werden befähigt, sich musikalisch auszudrücken und dies mit
im Laufe des Prozesses wachsendem Selbstvertrauen öffentlich zu performen. Musik wird
aktiv und passiv als Teil kultureller Bildung und kulturellen Ausdrucks erfahren.
Schulung der Körper-und Hörwahrnehmung, Sensibilisierung für Abläufe im Körper und
für das Zusammenspiel von Wahrnehmung, Gehirn und Motorik weisen über rein
musikalische Ziele hinaus. Besonders wichtig ist hier auch das Agieren in der Gruppe: Die
Jugendlichen werden befähigt, im Ensemble zu spielen, sich einander altersunabhängig
respektvoll wahrzunehmen, zuzuhören, Dirigat zu akzeptieren, zu verstehen und auch
selbst auszuführen.
Percussion-Instrumente, Effekt- und Smallpercussion, Handtrommeln und Trommeln für
Sticktechnik werden gestellt.
Die Instrumente, Musikbeispiele, Informationen zu soziokulturellen Hintergründen und das
Aufgreifen der verschiedenen Migrationshintergründe der Kinder und Jugendlichen
machen mit verschiedenen Kulturen der Welt vertraut und können Fremdenhass und
Berührungsängsten entgegenwirken. So kann es möglich werden, Toleranz und
Akzeptanz auch in einem schwierigeren Umfeld zu entwickeln.